Nach vielen Jahren des Wachstums scheint der Umsatz mit Bio-Lebensmitteln im Jahr 2022 erstmals nicht weiter zu steigen. Zwischen Januar und September 2022 kauften die privaten Haushalte in Deutschland insgesamt rund sechs Prozent weniger Lebensmittel in Bio-Qualität ein. Dadurch verringerte sich auch der Umsatz um vier Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Entgegen dem Trend sind einige Produkte bisher aber auch in größeren Mengen gekauft worden, allen voran Fleisch- und Milchersatzprodukte. Eingeschränkt haben die Haushalte hingegen ihre Einkäufe an Fleisch, Eiern, Obst, Gemüse und Kartoffeln – und das nicht nur in Bio-Qualität. Bio-Frischeprodukte haben sich im Schnitt um drei Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum verteuert. Deutlich mehr bezahlen mussten die Haushalte beispielsweise bei Bio-Fleisch, Bio-Geflügel, Bio-Eiern und Bio-Kartoffeln.
Dass die Haushalte beim Kauf von Bio-Lebensmittel stärker aufs Geld achten, zeigt der Blick auf die Einkaufsstätten. Denn die Einkäufe verlagern sich verstärkt in die Discounter. Dort finden die Verbraucherinnen und Verbraucher insbesondere Handelsmarken und Preiseinstiegsprodukte in den Regalen. So haben die Haushalte zwischen Januar und September 2022 vier Prozent mehr Bio-Lebensmittel bei Discountern gekauft als im Vorjahreszeitraum, der Umsatz ist sogar um 14 Prozent gestiegen. Das heißt, dass zehn Prozent des gesteigerten Umsatzes aus höheren Preisen resultieren. Zu den Verlierern unter den Einkaufsstätten zählt hingegen der Naturkostfachhandel, der einen Mengen- und Umsatzrückgang im zweistelligen Prozentbereich einstecken muss.