Dabei ist die Personalstruktur eines jeden Unternehmens ein wichtiges Kriterium: Bilde ich als Unternehmen selbst aus beziehungsweise qualifiziere ich durch die Kompetenzen meines Betriebes oder verlasse ich mich auf die Vorarbeit anderer und setze auf bereits erfahrenes Personal? Habe ich Kapazitäten, um auszubilden und was genau ist zu beachten? Mit welchen Vor- und Nachteilen habe ich zu rechnen? Viele dieser Fragen lassen sich nur durch eine genaue Analyse der Unternehmenssituation beantworten. Doch wer sich auf die Aufgabe Ausbildung einlässt, kann vielfältig Informationen und Unterstützung erfahren.
Generell ist zur Ausbildung berechtigt, wer eine Abschlussprüfung in einer dem Ausbildungsberuf entsprechenden Fachrichtung bestanden hat, berufs- und arbeitspädagogische Kenntnisse besitzt und dessen Unternehmen nach Art und Einrichtung für die Ausbildung geeignet ist. Als Ausbilder können auch eine Mitarbeiterinnnen oder ein Mitarbeiter benannt werden, die die Voraussetzungen erfüllen. Ob ein Betrieb die hierfür geltenden Kriterien erfüllt, wird von der zuständigen Kammer überprüft.
Entscheidet ein Unternehmen, Fachkräfte in Zukunft selbst auszubilden, ist im Betrieb zunächst eine genaue Erhebung des Fachkräftebedarfs durchzuführen, bei der die zu ersetzenden und neu zu erwartenden Stellen zu analysieren sind. Dabei können das Ausscheiden beziehungsweise Ersetzen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die geplante Umstrukturierung oder auch eine Umsatzsteigerung Ursache sein.
Es gibt viel zu beachten – und viel zu gewinnen!
Die Inhalte der Ausbildungsgänge in der Bundesrepublik Deutschland werden nach den Grundsätzen des dualen Systems an zwei Lernorten vermittelt: im Ausbildungsbetrieb und in der Berufsschule. Die Ausbildungsordnung für anerkannte Ausbildungsberufe enthält neben dem Rahmenlehrplan für den Berufsschulunterricht auch Strukturen, die die betriebliche Ausbildung betreffen. Die allgemeinen Angaben über den Beruf, das genaue Berufsbild sowie der sachlich und zeitlich gegliederte Ausbildungsrahmenplan sind aber dennoch so gehalten, dass eine Anpassung an die individuellen Gegebenheiten der Unternehmen realisierbar ist. Informationen über die verfügbaren Ausbildungsberufe bieten vor allem die Bundesagentur für Arbeit und die zuständigen Kammern.
Um für alle einen guten Ausbildungsstart zu ermöglichen, ist es wichtig, den Arbeitsplatz des Auszubildenden ausreichend vorzubereiten und seine Einführung in den Betrieb zu planen. Neben den lokalen Medien oder der Agentur für Arbeit sind zur Ausschreibung des Ausbildungsplatzes auch einschlägige Medien wie das Internetportal greenjobs.de denkbar. Auch bei der Auswahl der Auszubildenden gilt es, einen unvoreingenommenen Blick zu bewahren. Die Ausbildung von Menschen mit Behinderung ist auch eine Möglichkeit, die jedes Unternehmen für sich prüfen sollte. Unter bestimmten Voraussetzungen kann eine Ausbildung im Betrieb finanziell gefördert werden, bei der Entscheidung für einen Jugendlichen mit Behinderung ist dies der Regelfall. Im Endspurt vor Ausbildungsbeginn sollte noch ausreichend Zeit für die notwendigen Anmeldungen, wie die bei der zuständigen Kammer, Krankenkasse und Berufsschule, vorhanden sein; diese müssen getätigt und geprüft werden.
Umfangreiche Information und weiterführende Links zu diesem Thema bietet unter anderem das "Ausbildernetz", welches sowohl Neueinsteiger als auch bereits Erfahrene unter den ausbildenden Unternehmen anspricht.