An der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche machte die biologische Landwirtschaft in Europa 3,9 Prozent aus, während der Anteil in der Europäischen Union bei 10,9 Prozent lag. Liechtenstein erreichte mit 44,6 Prozent den weltweit höchsten Bio-Flächenanteil. Österreich, auf dem zweiten Platz im weltweiten Ranking, nimmt mit 27,3 Prozent den Spitzenplatz innerhalb der Europäischen Union ein. In 15 europäischen Ländern wurden mindestens zehn Prozent der landwirtschaftlichen Flächen nach ökologischen Kriterien bewirtschaftet.
Italien stark bei Erzeugung und Verarbeitung aufgestellt
Auch die Anzahl der biologisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetriebe nahm leicht zu. In Europa waren mehr als 490.000 Bio-Landwirtschaftsbetriebe tätig, davon über 430.000 in der Europäischen Union. Dies entspricht einem Anstieg von 1,4 Prozent in Europa und 1,8 Pro-zent in der Europäischen Union. Italien hatte mit 82.593 Betrieben die höchste Anzahl an bio-logisch wirtschaftenden Landwirtschaftsbetrieben.
Neben den landwirtschaftlichen Betrieben gab es in Europa über 94.000 Bio-Verarbeitungsbetriebe, davon mehr als 89.000 in der Europäischen Union. Darüber hinaus wurden fast 8.000 im-portierende Unternehmen gezählt, wovon sich über 6.700 in der Europäischen Union befan-den. Italien führte mit fast 25.000 Verarbeitungsbetrieben, während Deutschland mit fast 2.000 die meisten importierenden Unternehmen verzeichnete.
Deutschland ist größter Bio-Markt in Europa
Der Einzelhandelsumsatz mit Bio-Produkten in Europa erreichte 2023 einen Gesamtwert von 54,7 Milliarden Euro, davon 46,5 Milliarden Euro in der Europäischen Union. Deutschland behauptete dabei seine Rolle als größter Bio-Markt Europas – kein anderes Land setzte mehr Bio-Produkte im Einzelhandel um.
Die Europäische Union ist nach den USA weltweit der zweitgrößte Absatzmarkt für Bio-Lebensmittel. Das Wachstum im Jahr 2023 war zwar moderat, aber spürbar – getragen vor allem durch höhere Verbraucherpreise, während die verkauften Mengen zunächst stabil blieben. Erst 2024 kehrte sich dieser Trend um: Bei weitgehend konstanten Preisen wurden wieder mehr Bio-Produkte nachgefragt. Ein besonders starkes Wachstum zeigten einige kleinere Märkte wie Estland und die Niederlande.