Geflügelprodukte in Bio-Qualität waren im Jahr 2024 im Durchschnitt doppelt so teuer wie ihr konventionell erzeugtes Pendant. Ein Kilogramm frisches Hähnchenschnitzel kostete im Lebensmitteleinzelhandel 21,21 Euro in Bio-Qualität und 10,22 Euro aus konventioneller Haltung, so der AMI-Verbraucherpreisspiegel. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher mit begrenztem Budget spielt der Preis eine wichtige Rolle bei der Entscheidung für Geflügelprodukte. Dabei ist der Preisabstand schon deutlich gesunken. Noch im Jahr 2020 kostete Bio-Geflügel fast dreimal so viel wie das konventionelle Pendant. Allerdings war zu diesem Zeitpunkt das Preisniveau für beide Produkte generell niedriger. Frisches Bio-Hähnchenschnitzel kostete 2020 durchschnittlich 18,47 Euro pro Kilogramm.
Der Verkauf von Bio-Geflügel verlagert sich weiter in den konventionellen Lebensmitteleinzelhandel (LEH) zu Ungunsten der erzeugernahen Verkaufsstätten, wie die Wochenmärkte oder der Direktvermarktung. Die wichtigsten Einkaufsstätten für Bio-Geflügel sind Vollsortimenter und Discounter.
In den Pandemiejahren ist die Haushaltsnachfrage nach Bio-Geflügelfleisch enorm gewachsen. Seit dem Jahr 2022 kaufen die Verbraucherinnen und Verbraucher mit den inflationsbedingten Preissteigerungen bei Bio- und konventionellen Lebensmitteln jedoch weniger Geflügel in Bio-Qualität. Preisbewusste Kundinnen und Kunden wählen verstärkt das günstigere konventionell produzierte Geflügelfleisch. Hinzu kommt, dass das Angebot an Geflügel der Haltungsstufen 3 und 4 seit dem Jahr 2023 im konventionellen Lebensmitteleinzelhandel gestiegen ist, sodass sich manche Kundinnen und Kunden zwar für mehr Tierwohl, aber nicht für Bio entschieden haben.