Futtermittelknappheit und hohe Energiepreise führen auch in der Eierproduktion zu höheren Kosten. Diese wurden sowohl im konventionellen als auch im Bio-Sektor an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Auch das Verbot des Tötens männlicher Küken seit Beginn des Jahres 2022 wirkte sich auf die Preise aus, da die Produktion angepasst werden musste. Die Aufzucht von Bruderhähnen oder Zweinutzungshühnern ist zwar teurer, gleichzeitig aber ein Gewinn für das Tierwohl.
Der Preisanstieg fällt mit etwa sieben Prozent bei Eiern aus ökologischer Legehennenhaltung wesentlich moderater aus als bei Eiern aus konventioneller Boden- oder Freilandhaltung. Hier liegt die Teuerungsrate bei 18 Prozent. Aufgrund gestiegener Ladenpreise ist die Nachfrage nach Bio-Eiern um etwa zwölf Prozent zurückgegangen.
Hoher Preisanstieg im weißen Sortiment
Die Preise für ökologische Milch- und Molkereiprodukte sind im Jahr 2022 erheblich gestiegen, Konsummilch und Butter stehen dabei an den Spitzenpositionen. Während sich die Erzeugerpreise für die konventionellen Milchbetriebe positiv entwickelten, schrumpfte der Preisabstand auf Erzeuger- wie auch Verbraucherebene zwischen der konventionellen und der ökologischen Variante zu Lasten der Bio-Milch. Denn diese wurde lange zum festen Ladenpreis im Einstiegssegment angeboten. Thomas Els, stellvertretender Bereichsleiter für den Fachbereich Verbraucherforschung in der Agrarmarkt-Informations-Gesellschaft (AMI), fasst die weitere Entwicklung der Milchpreise im Jahr 2022 wie folgt zusammen: "Die Preise für Milch und Milchprodukte lagen im August rund 38 Prozent über dem Vorjahresniveau. Maßgeblich waren dafür die Preisrunden im Monat zuvor. Anfang Juli verteuerten sich Milch und Milchfrischprodukte im Basissortiment des Lebensmitteleinzelhandels (LEH). Später folgten Deutsche Markenbutter und Streichmischfette. Erst im August kamen die Preiserhöhungen daher voll zur Geltung, zumal sich die Anpassungsprozesse im LEH über mehrere Tage zogen. Zudem wurden nicht nur Bio-Produkte durch die Preisentwicklung der konventionellen Standardware getrieben, sondern auch Herstellermarken."