Marktbericht Bio-Speiseöl: Was kostet ein Liter Bio-Olivenöl?

Marktbericht Bio-Speiseöl: Was kostet ein Liter Bio-Olivenöl?

Speiseöl in Bio-Qualität wird immer beliebter. Gefragt ist vor allem Bio-Olivenöl, obwohl es aufgrund des begrenzten Angebots in den letzten Jahren teurer wurde. Zuwächse verzeichnen aber auch andere Bio-Speiseöle.

Ob zum Braten, Backen oder Anmachen von Salaten: Ohne Speiseöl läuft in der Küche wenig. Das Angebot ist nicht nur vielfältig, sondern unterscheidet sich im Geschmack und den Inhaltsstoffen. Schon seit einigen Jahren zeigt sich eine steigende Nachfrage nach Bio-Speiseöl bei den privaten Haushalten in Deutschland.

Bio-Olivenöl heiß begehrt

Gefragt ist vor allem Olivenöl in Bio-Qualität. Doch Hitze, Dürren und Wassermangel in den führenden südeuropäischen Anbaugebieten wie Spanien und Griechenland haben in den Jahren 2022 und 2023 zu Minderernten geführt. Preiserhöhungen für das "Flüssige Gold" standen an der Tagesordnung. So gehörten Speisefette und Speiseöle nach Angaben des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2024 im Bereich der Nahrungsmittel neben Zucker, Marmelade und Honig zu den Preistreibern. Denn für Speisefette und -öle mussten die Verbraucherinnen und Verbraucher zuletzt zehn Prozent mehr Geld ausgeben als im Jahr 2023.

Wie sehen die Aussichten für Bio-Olivenöl und Co. 2025 aus?

Zumindest beim hochpreisigen Olivenöl haben sich die Ernteaussichten in Spanien, dem führenden Produktionsland in der EU, gebessert. So weist das spanische Landwirtschaftsministerium in seiner ersten Schätzung für die Saison 2024/25 einen deutlichen Anstieg der Olivenölerzeugung im Vergleich zu den beiden ernteschwachen Vorjahren auf. Demnach könnten in Spanien knapp 1,3 Millionen Tonnen Olivenöl erzeugt werden. Das wären nicht nur 50 Prozent mehr als in der Saison zuvor, auch zum Fünfjahresmittel würde sich ein Anstieg von 14 Prozent zeigen. Bereits zum Erntestart der Saison 2024/25, der offiziell im Oktober 2024 erfolgte, ist ein Preisrückgang für spanisches Olivenöl "extra virgin" auf Monatsbasis zu verzeichnen. Auch in Griechenland und Portugal wird ein Produktionsanstieg erwartet, während Italien einer ähnlich schwachen Erntemenge an Olivenöl wie in der Saison 2022/23 entgegenblickt.

Wo wird Bio-Olivenöl produziert?

In Spanien konzentriert sich die Olivenölerzeugung sehr stark auf Andalusien. Dort werden in der aktuellen Saison schätzungsweise 81 Prozent des gesamtes spanischen Olivenöls erzeugt. Im Aufwind befindet sich seit einigen Jahren der Anbau von Bio-Oliven zur Ölerzeugung. Inzwischen erreicht die Fläche ökologisch bewirtschafteter Olivenhaine in Andalusien 134.800 Hektar. Die Produktion an Bio-Olivenöl könnte sich in der Saison 2024/25 dort auf insgesamt 29.200 Tonnen belaufen. Das würde einem Mengenanstieg von 49 Prozent zum Vorjahr entsprechen. Trotz der günstigen Ernteaussichten bleibt die Witterung, speziell die Wasserknappheit, ein nicht zu unterschätzender Faktor bei der Produktion von (Bio-) Olivenöl in Spanien sowie anderen Ländern Südeuropas.

Marktwachstum nicht nur über Bio-Olivenöl

In den vergangenen Jahren ist die Nachfrage nach Speiseöl in Bio-Qualität gestiegen. Laut AMI-Analyse nach YouGov CP Germany (ehemals GfK-Haushaltspanel) legte die Einkaufsmenge an Bio-Speiseöl der privaten Haushalte in Deutschland zwischen 2019 und 2024 um 41 Prozent zu. Dabei wird das Wachstum nicht nur über Bio-Olivenöl, dem meistgekauften Speiseöl in Bio-Qualität, generiert.

Zu den Gewinnern im Bio-Ölsortiment zählen Raps- und Sonnenblumenöl. Trotz der höheren Verbraucherpreise für Bio-Speiseöl hat dies der Nachfrage keinen Abbruch getan. Im Gegenteil: Die Käuferreichweite legte zuletzt um zwei Prozentpunkte auf 34 Prozent zu. Das heißt, dass 34 Prozent aller Haushalte in Deutschland mindestens einmal Bio-Speiseöl gekauft haben.

Unterschiede zeigen sich zudem hinsichtlich der Einkaufstätten zwischen den verschiedenen Bio-Speiseölen und ihrem Pendant aus konventioneller Produktion. Letztere weisen grundsätzlich einen höheren Mengenanteil bei den Einkaufsstätten des Lebensmitteleinzelhandels wie Discountern, SB-Warenhäusern und sonstigen Food-Vollsortimentern aus. Gab es in den Discountern im Jahr 2019 fast nur Olivenöl in Bio-Qualität zu kaufen, haben die Ketten des Lebensmitteleinzelhandels ihr Angebot an Bio-Produkten und damit auch Bio-Speiseölen inzwischen erweitert, wodurch auch Bio-Speiseöle für eine breitere Käuferinnen- und Käuferschicht zugänglich sind. Diese erhöhte Verfügbarkeit hat die Nachfrage zusätzlich angekurbelt.

Marktdaten Bio-Speiseöl


Letzte Aktualisierung 09.04.2025

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