Seit 2010 bloggt Julia Keith auf beautyjagd.de über aktuelle Entwicklungen und Trends im Bereich der Naturkosmetik. Als leidenschaftliche Reisende ist sie weltweit als Trendscout auf der Suche nach spannenden Kosmetikprodukten unterwegs. Auch Besuche auf Fach- und Rohstoff-Messen stehen auf ihrer Agenda. Beautyjagd habe sich mittlerweile zum bekanntesten deutschsprachigen Blog für Naturkosmetik entwickelt.
Oekolandbau.de: Wie hat sich der Markt für Naturkosmetik im Laufe der Zeit aus Ihrer Sicht gewandelt?
Julia Keith: Seit ungefähr zehn Jahren hat sich das Angebot an Naturkosmetik stark vergrößert. Es gibt nun nicht mehr nur die bekannten Pionierfirmen, sondern auch viele junge Start-ups, die Naturkosmetik entwickeln und/oder vertreiben. Das liegt auch daran, dass Social Media die Möglichkeit bietet, als unbekanntere Marke eine reichweitenstarke Community bilden zu können.
Oekolandbau.de: Auf welche Trends oder speziell auch welche Inhaltsstoffe setzt die Branche?
Julia Keith: Die Texturen von Naturkosmetik haben sich deutlich gewandelt. Sie sind anwendungsfreundlicher geworden und orientieren sich an konventioneller Kosmetik. Diese wiederum setzt übrigens schon seit einiger Zeit vermehrt auf Inhaltsstoffe natürlicher Herkunft – denn Naturkosmetik liegt eindeutig im Trend. Apropos Trends. Insbesondere junge Naturkosmetik-Marken greifen Beauty-Trends auf und verwenden in ihren Produkten natürliche Alternativen zu angesagten Wirkstoffen. Ein Beispiel dafür ist Bakuchiol, dieser Wirkstoff gilt als eine Art pflanzliches Retinol.
Auch das Thema nachhaltige Verpackungen ist ein Dauerbrenner: Neben der Suche nach neuen, biologisch abbaubaren Materialen ist feste oder auch nachfüllbare Naturkosmetik zu einem wichtigen Segment geworden. Überhaupt spielt der gesamte Produktlebenszyklus inklusive Energie- und Wasserverbrauch eine immer größere Rolle, der von der Herkunft beziehungsweise dem Anbau der Inhaltsstoffe sowie der Herstellung des Produkts über die Verpackung bis hin zur biologischen Abbaubarkeit reicht.