Mit nur 6 Millimetern Körpergröße gehört die Dunkelgrüne Schmalbiene zu den kleinsten Wildbienenarten Deutschlands. Sie ist im Feld nicht von anderen grünschimmernden Schmalbienen zu unterscheiden. Erst bei genauerer Betrachtung sehen wir ihren metallisch grünen Glanz am Kopf und Vorderleib. Der Hinterleib hingegen ist schwarz und mit deutlichen hellen Binden gekennzeichnet. Die charakteristische Furche liegt mittig auf dem letzten Rückensegment. Die Männchen der Dünkelgrünen Schmalbienen unterscheiden sich von den Weibchen durch die längeren Antennen am Kopf.
Die häufig in Deutschland vorkommende Dunkelgrüne Schmalbiene siedelt in unterschiedlichen Lebensräumen des Offenlandes. Sie bevorzugt Wiesen, Böschungen und Wegränder, gerne mit Schräglage. Sie nutzt aber auch steile Lehmwände, auch die der Fachwerkhäuser sowie Trockenmauern. Als sogenannten Kulturfolger finden wir die Dunkelgrüne Schmalbiene zudem in unseren Gärten und Parkanlagen. Besonders die Weibchen sammeln dabei Vielfliegermeilen. Denn für Wildbienen eher untypisch, überbrücken sie eine Flugzeit von März bis Oktober. Die Männchen starten hingegen erst im Juli.
Ihre Nester graben die Weibchen der Dunkelgrünen Schmalbienen eigenständig. Dafür nutzen sie schütter bewachsene Böden, in die sie ihre bis zu 20 Zentimeter langen Gänge anlegen. In den davon abzweigenden Seitengängen baut jedes Weibchen etwa 10 bis 18 Brutzellen. Wenn die Bedingungen günstig sind, nisten sie in Gesellschaft mit mehreren 100 Nestern. Sie bilden dabei jedoch eine Ausnahme in der Welt der Wildbienen. Die winzigen Bienen leben in primitiv eusozialen Gemeinschaften. Dabei formieren sie einen kleinen Staat mit Aufgabenteilung. In diesem leben nicht mehr als ein Dutzend Tiere. Nach dem Bau eines Erdnestes bilden die wenigen Arbeiterinnen des Vorjahres die erste Brut. Die begatteten Weibchen der zweiten Brut überwintern in ihrem Geburtsnest und starten ihre ersten Flüge im darauffolgenden Frühjahr.