Wer von uns Frühaufsteherin oder Frühaufsteher ist, kann die Große Zottelbiene mit etwas Glück in Blütenköpfchen von Korbblütlern entdecken. Genau genommen liebt diese Bienenart Zungenblütler. Sie fliegt gern auf das Gewöhnliche Bitterkraut, auf die Wegwarte und den Löwenzahn sowie auf Habichtskräuter. Dazu ist noch interessant, dass die tiefschwarz gefärbte Biene mit der struppigen Behaarung an den Hinterbeinen eine wahre Sammelakrobatin ist. Die Weibchen der Großen Zottelbiene sammeln den Pollen in gekrümmter Körperhaltung. Das wirkt für uns als Betrachtende so, als ob die Biene in den Staubgefäßen baden wollen würde. Trotz dicker Pollenhöschen braucht das Weibchen für die Pollenversorgung einer Brutzelle einen ganzen Tag. Und dabei dürfen ihre Futterpflanzen nicht weiter als 300 Meter entfernt sein. Die Männchen sind an der Versorgung der Nachkommen mit Pollen nicht beteiligt. Sie beschäftigen sich dagegen "nur" mit dem Nektarsammeln und sie nutzen die Blüten der Korbblütler als Partnerbörse und Schlafplatz.
Die Große Zottelbiene ist vielerorts gefährdet oder wird auf der Liste der gefährdeten Bienenarten auf der "Vorwarnliste" geführt. Der Grund dafür ist der Verlust naturbelassener Böden und der Mangel von blütenreichen Strukturen. Um neue Lebensräume zu schaffen, können wir zum Beispiel in unserem eigenen Garten aktiv werden: Kleine Sandlinsen mit einem Durchmesser von 30 Zentimeter aus feinem, nicht gewaschenem Sand können viel Positives bewirken. Auf der Suche nach dem richtigen Bodenmaterial können die Beschäftigten der Sand- oder Kiesgrube in der Region weiterhelfen. Sie wissen oft, welches Bodenmaterial geeignet ist. Wenn Sie dazu den Aufwuchs von Löwenzahn, Ferkelkraut und Habichtskraut fördern, fliegen Ihnen gegebenenfalls schon in diesem Sommer Große Zottelbienen zu.