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Diese kleine glänzende Biene ist sicherlich nicht die auffälligste Erscheinung im Kosmos der Hautflügler. Doch die Metallische Keulhornbiene hält noch ein Geheimnis parat: Sie überwintert! Als Quartier nutzt sie dazu vor allem hohle Pflanzenstängel.
Ähnlich den Maskenbienen (Hylaeus) haben Keulhornbienen eine weiße Gesichtsfärbung auf dem Kopfschild. Diese ist bei den Männchen zumeist ausgeprägter als bei den Weibchen. Mit ihrer maximalen Körpergröße von 10 Millimetern hat die Biene bequem Platz auf einer 1-Cent-Münze. Sie mag es warm. Wir treffen die Metallische Keulhornbiene daher vor allem an trockenwarmen Standorten an. Mit etwas Glück finden wir sie in verlassenen Weinbergen, an Trockenhängen und Straßendämmen sowie an sonnigen Waldrändern und Ruderalstellen, wo die Vegetation sich selbst überlassen ist. Allerdings finden wir die Art nur in Bayern, Baden-Württemberg, Hessen, Rheinland-Pfalz und als Erstnachweis seit 2022 auch im Saarland.
Ihre Flugzeit ist von April bis in den September hinein. In dieser Zeit nistet sie oberirdisch in markhaltigen, verholzten abgebrochenen Pflanzenstängeln. Beliebte Nistplätze sind die Ranken von Brombeeren sowie Stängel von Disteln, Königskerzen und Strauchpappeln. In der Nähe sammelt sie eifrig Pollen für ihren Nachwuchs. Zum Bau ihrer Brutzellen nutzt sie das Material der verholzten Pflanzenteile. Aus dem Mark und verholzten Pflanzenteilen fertigt sie die Zwischenwände in ihrem Brutgang.
Keulhornbienen überwintern als unverpaarte Erwachsene in den hohlen Pflanzenstängeln. Erst im folgenden Frühjahr beginnen sie auszufliegen und sich zu paaren. Sie ähneln damit den Holzbienen (Xylocopa). Keulhornbienen und Holzbienen leben nach der Überwinterung eine Zeit lang mit ihren frisch geschlüpften Töchtern zusammen.
Bei der Nahrungsaufnahme zeigt sich die Metallische Keulhornbiene wenig wählerisch. Zu ihren zahlreichen Futterpflanzen zählen unter anderem das Berg-Sandglöckchen, Kornblumen, Flockenblumen, die Wegwarte, die Kartäuser-Nelke und der Natternkopf.
Um Wildbienen in unserem Garten oder auf dem Balkon zu helfen, können wir einfach einige wilde Ecken mit geeigneten Nistmöglichkeiten erhalten oder anlegen. Willkommen sind dort zum Beispiel trockene Stängel und Ranken von Brombeeren und anderen Pflanzen. Diese Nistplätze nehmen neben Keulhornbienen auch Blattschneider-, Masken- und Mauerbienen an. Auch das Anpflanzen von nektar- und pollenreichen Wildpflanzen unterstützt Wildbienen, ja bereichert die biologische Vielfalt vor unserer Haustür insgesamt.
Weitere Tipps zum bienenfreundlichen Gärtnern finden Sie hier www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und unter www.deutschland-summt.de.
Metallische Keulhornbiene (Ceratina chalybea, CHEVRIER, 1872)
April bis September
trockenwarme Standorte: verlassene Weinberge, Trockenhänge, sonnige Waldränder, Ruderalstellen
unspezialisiert (polylektisch)
nistet oberirdisch
unbekannt, jedoch parasitiert von der Schmalbauchwespe (Gasteruption pyrenaicum) und der Erzwespe (Monodontomerus obsoletus)
gilt in Deutschland als gefährdet; Vorkommen lediglich in Süd- und Südwestdeutschland
Die Texte und Bilder der Reihe "Wildbiene des Monats" werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt.
Letzte Aktualisierung 01.07.2024