Sie wirkt wie eine Ameise auf Hochzeitsflug, so klein und schwarz wie sie durch die Lüfte fliegt. Die eher unscheinbare Ungezähnte Glanzbiene wird nur acht Millimeter groß. Die Ungezähnte Glanzbiene ist in Deutschland zwar weitverbreitet, jedoch zerstreut und eher selten zu beobachten.
Die eher unscheinbare Ungezähnte Glanzbiene wird nur acht Millimeter groß. Die Fühler der Weibchen sind kurz, die der Männchen lang. Der spärlich behaarte glänzende Hinterleib gibt der Biene ihren Namen. Ihre grauen Sammelhärchen verraten uns zudem, dass sie Pollen sammelt.
Hierzulande finden wir nur sechs Arten der Glanzbienen. Darunter befinden sich auch zwei Hochgebirgsarten. Die Ungezähnte Glanzbiene ist in Deutschland zwar weitverbreitet, jedoch zerstreut und eher selten zu beobachten. Sie liebt es warm: Erst bei mehr als 25 Grad Celsius fühlt sie sich richtig wohl. Vermutlich ist sie durch diese Ansprüche seltener als andere Glanzbienen. Sollten wir dennoch das Glück haben, sie zu beobachten, so tummelt sie sich an Waldlichtungen, sonnigen Waldrändern oder trockenen Magerrasen. Unsere Dörfer und Städte meidet sie. Als echte Sonnenanbeterin fliegt sie von Mitte Juli bis Ende August.
Beim Bau ihrer Kinderstube wird sie zum Maulwurf: Sie gräbt kurze Hohlräume in den Boden, in denen sie ihre Brutkammern anlegt. Details ihres Nestbaus sind unbekannt. Wohl aber wissen wir, dass sie eine Feinschmeckerin ist. Als Glockenblumen-Spezialistin sammelt sie ihren Pollen ausschließlich an der Rundblättrigen Glockenblume und der Nesselblättrigen Glockenblume. Den Pollen häuft sie mit den Haarbürsten an ihren Hinterschienen und den Körbchen an ihren Hinterschenkeln an. Weitere Pollenkörner haften an den Seiten ihres Brust- und Hinterteils. Und ihre Vorliebe für Glockenblumen geht noch weiter: Zum Schlafen krabbeln die Männchen und Weibchen in die Blüten von blau-violetten Sommergewächsen, wo sie sich an die Innenwand der Blüten schmiegen.
Alle Glanzbienen sind gefährdet. Die Bestände gehen durch das Vorkommen von großen Nutzflächen, Überdüngung, Wegebefestigung und Verbuschung immer weiter zurück. Mit heimischen Wildpflanzen können wir Wildbienen & Co. jedoch "unter die Flügel greifen". Helfen Sie mit! Pflanzen Sie beispielsweise Rundblättrige Glockenblumen und Nesselblättrige Glockenblumen, auf die unsere Wildbiene des Monats spezialisiert ist. Andere Bienen freuen sich ebenso darüber, zum Beispiel die Glockenblumen- Sägehornbienen und die Glockenblumen-Hummeln.
Weitere Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.
Die Texte und Bilder der Reihe "Wildbiene des Monats" werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt.