Die Stacheltragende Kegelbiene ist eine weitverbreitete, aber selten vorkommende Wildbiene. Als Kuckucksbiene ist sie bekannt dafür, keine eigenen Nester zu bauen, sondern sich ganz darauf zu verlassen, dass andere Bienen ihren Nachwuchs versorgen.
Äußerlich zeichnet sich die acht Millimeter kleine Stacheltragende Kegelbiene durch ein besonders spitzes Hinterleibsende aus, das sie zur Durchbohrung der Nestverschlüsse ihrer Wirtsbienen verwendet. Dieses Körpermerkmal hat ihr auch den volkstümlichen Namen "Stacheltragende Kegelbiene" eingebracht.
Unsere Wildbiene des Monats legt ihre Eier in die Brutzellen der Blattschneiderbienen. Da sich die Kegelbienenlarve schneller als die Larve der Wirtsbiene entwickelt, schlüpft sie eher und nutzt ihre kräftigen Kiefer, um ihre Konkurrentin zu töten. Sie frisst dann den Pollenvorrat, den die Blattschneiderbiene für ihren Nachwuchs gesammelt hatte.
Für das Überleben beider Arten sind geeignete Nistplätze und Nistmaterialien unerlässlich, die innerhalb einer Flugdistanz von etwa 500 Metern erreichbar sein müssen. Da die Kegelbiene keinen Pollen für ihren Nachwuchs sammelt, konzentriert sie sich ganz auf die eigene Nektarversorgung. Zu ihren bevorzugten Blütenpflanzen gehören der Gewöhnliche Hornklee, die Wilde Resede, die Felsen-Fetthenne und der Sand-Thymian. Letztlich sind sowohl die Kegelbiene als auch ihre Wirtsarten auf einen vielfältigen Lebensraum mit zahlreichen Blütenpflanzen angewiesen.
Um Kegelbienen und ihre Wirtsbienen zu fördern, sind geeignete Nistplätze und vielfältige Nahrungsquellen entscheidend. Lassen Sie daher Totholz, wie abgestorbene Äste stehen und bieten Sie Nisthilfen aus hohlen Pflanzenstängeln an. Auch kleine offene Bodenflächen bieten Nistplätze. Für Nahrung sorgen insektenfreundliche Wildpflanzen mit unterschiedlichen Blühzeiten, die Nektar und Pollen über die gesamte Vegetationsperiode hinweg bereitstellen. Vermeiden Sie den Einsatz von chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln, um die Bienen zu schützen.
Weitere Tipps wie Sie bienenfreundliche Strukturen schaffen, erhalten Sie unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.
Text: Dominik Jentzsch, Stiftung für Mensch und Umwelt