Und so entsteht das Nest: Die Hummelkönigin verwendet Haare, Federn, Moos, Gras oder Dachbodendämmung aus unseren Häusern, um darin eine Hohlkugel von der Größe eines Tennisballs zu formen. Dort hinein baut sie einen fingerhutförmigen Behälter aus Wachs – den sogenannten "Honigtopf". Diesen befüllt sie mit Nektar. Anschließend fertigt sie eine erbsengroße Kugel aus Blütenpollen und umhüllt sie mit Wachs. Darauf legt sie ein Ei und befruchtet es. Interessant dabei ist, dass die Hummelkönigin bereits im Vorjahr begattet wurde. Ab April schlüpfen die ersten Arbeiterinnen, die nun die nächste Generation wärmen und füttern, ehe auch sie zu Sammelflügen aufbrechen. Die Jungköniginnen und Drohnen des Staates erscheinen ab Juli. Der Hummelstaat der Königin wächst im Sommer auf eine Größe von bis zu 300 Tieren an. Die im Sommer begatteten Jungköniginnen nutzen zur Überwinterung verlassene Erdnester. Nur die Jungköniginnen überdauern den Jahreswechsel. Sie starten im Frühjahr des Folgejahres, um einen neuen Staat zu gründen.
Neben einem geeigneten Nistplatz brauchen die Hummeln vor allem Nektar, Pollen und Honigtau zum Leben. Bei der Wahl ihrer Nahrungspflanzen sind sie anspruchslos. Sie bevorzugen jedoch Hornklee, Weißklee und Taubnesseln. Um Steinhummeln und anderen Bestäubern zu helfen, brauchen wir vor allem heimische Pflanzen und naturnahe Gartenstrukturen in unseren Gärten. Besonders kleine wilde Ecken leisten einen großen Beitrag. Hier finden viele Insekten ihre Winterquartiere, die noch bis ins späte Frühjahr ungestört bleiben sollten.
Tipps, wie Sie bienenfreundliche Strukturen gestalten, finden Sie unter www.wir-tun-was-fuer-bienen.de und www.deutschland-summt.de.