Die Beine der ansonsten dunklen Biene sind kurz behaart. Kopfschild und Rücken hingegen sind hell und länger behaart. Ihre Mundwerkzeuge sind groß. Wenn wir es nicht besser wüssten, würden wir bei der Mauerbiene womöglich an eine Blattschneiderbiene denken. Wie ihre Verwandten braucht sie die Mundwerkzeuge für den Nestbau. Die Bienen werden nicht größer als zehn Millimeter.
Hierzulande ist die Zweihöckrige Mauerbiene weitverbreitet. Sie tritt meist einzeln auf. Wir finden die wärmeliebende Art in Waldsäumen, Weinbergen und Streuobstwiesen. Sie lebt aber auch auf brach liegenden Flächen und in sonnigen Hecken. Wenn die Voraussetzungen stimmen, können wir sie gelegentlich sogar im Siedlungsbereich in Gärten oder Parks beobachten.
Die Zweihöckrige Mauerbiene nistet oberirdisch. Und sie hat Mut zur Lücke: Sie nutzt bereits vorhandene Hohlräume als Kinderstube. Besonders gern besiedelt sie alte Fraßgänge im Totholz, hohle Pflanzenstängel oder Felsspalten und Mauerfugen. Auch naturbelassene Schilfrohre von Reetdächern und künstliche Nisthilfen sind für sie eine gefundene Brutstätte. Für die Brutzellen zerkaut sie Blattstücke. Diesen "Pflanzenmörtel" nutzt sie als Baumaterial für Trennwände und für den Nestverschluss. Sie versorgt jede Brutzelle mit einem Gemisch aus Nektar und Pollen, dem sogenannten "Pollenbrot". Darauf legt sie ein Ei, aus dem später die Bienenlarve schlüpft. Am Pollenbrot frisst sich die Larve bis zu den letzten Krümeln satt. Um das Pollenbrot herzustellen, braucht die Biene bestimmte Pflanzenarten.