Die Pflanze des Monats Februar 2025: Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)

Pflanze des Monats Februar 2025: Gewöhnlicher Liguster (Ligustrum vulgare)

Liguster ist in Gärten ziemlich häufig anzutreffen. Meist findet er sich dort jedoch als streng in Form geschnittene Hecke wieder. Dafür ist Liguster auch sehr gut geeignet, denn ein Schnitt macht ihm nichts aus. Ganz im Gegenteil: Er reagiert darauf mit dichtem Wuchs. Dabei kann unsere Pflanze des Monats viel mehr als eine Formhecke abgeben, wenn wir ihr mehr Freiraum geben.

Liguster bildet attraktive Blüten. Sie erscheinen meist im Juni und duften intensiv und unverwechselbar. Sie werden dankbar von Bienen, Faltern oder Schwebfliegen angenommen. Fünf Wildbienenarten, darunter Sandbienen und die Vierbindige Furchenbiene, sammeln hier Pollen für ihren Nachwuchs. Die Liguster-Blätter wiederum sind Futter für zahlreiche Falterarten. Besonders beeindruckend ist der Ligusterschwärmer. Dieser Nachtfalter kann eine Spannweite von 12 Zentimetern erreichen. Auch seine Raupe wird mit bis zu 10 Zentimeter auffallend groß.

Durch seinen dichten Wuchs ist Liguster zudem bei Vögeln als Nistgehölz geschätzt. Jetzt im Spätwinter sind für sie vor allem die dunklen Beeren wichtig. Insgesamt 20 Vogelarten ernähren sich bei uns von ihnen. Weil sie die Kerne überall ausscheiden, stehen die Chancen nicht schlecht, dass sich der Gewöhnliche Liguster von alleine im Garten ansiedelt.

Auch über Stecklinge lässt sich Liguster gut vermehren. An seinen Standort stellt er keine besonderen Ansprüche. Er wächst aber besonders gut in halbschattigen bis sonnigen Bereichen auf eher kalkhaltigen Böden. Liguster ist in Mitteleuropa heimisch und kommt in Deutschland ursprünglich vor allem im Südwesten und in der Mitte des Landes vor.

Die Liguster-Beeren sind für uns giftig. Früher wurden sie zum Färben genutzt, sodass in manchen Regionen Liguster auch als "Tintenbeere" bekannt ist. Empfindliche Personen sollten beim Schnitt des Ligusters Handschuhe und langärmlige Kleidung tragen, denn beim Kontakt mit der Haut kann es zu Reizungen kommen.

In milden Wintern bleibt ein Teil der Blätter an der Pflanze. In strengen Wintern wirft die Pflanze sie ab. In klassischen Gärten wächst daher oft die Sorte "Atrovirens", die die Blätter auch im Winter behält. Zudem pflanzen Gärtnerinnen und Gärtner auch aus Asien stammende Liguster-Arten. Doch wie immer hat die heimische Wildart den größten Nutzen für die hiesige Tierwelt.

Die Texte und Bilder des Pflanzenporträts werden von der Stiftung Mensch und Umwelt zur Verfügung gestellt. Auf der Webseite finden Sie hilfreiche Informationen und Tipps zur Anlage eines Naturgartens.

Text: Stiftung für Mensch und Umwelt, Markus Schmidt

Letzte Aktualisierung 30.01.2025

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