Nicht nur Bestäuber wie Hummeln, Wildbienen und Fliegen erfreuen sich an dem Sumpf-Blutauge. Die Blätter, die Fingerkraut-Blättern sehr ähnlich sehen, dienen als Nahrung für Falter, Käfer und Zikaden. Selbst Biber lassen sie sich schmecken.
Die reifenden Früchte sehen wie kleine Erdbeeren aus. Die Samen sind bis zu einem Jahr schwimmfähig. Sie können zudem im Gefieder von Wasservögeln hängen bleiben, sodass sich die Pflanze per "Flugtaxi" neue Lebensräume erschließen kann. Darüber hinaus ist die Pflanze auch in der Lage, sich auch vegetativ zu vermehren. Das heißt, dass ein abgebrochenes Stück ihres Rhizoms (Wurzelstock) eine neue Pflanze bilden kann. Das klappt am besten, wenn der Standort nicht nur feucht, sondern auch hell und nährstoffarm ist. An nährstoffreichen Standorten wird sie leicht von anderen Pflanzen überwuchert. Besonders konkurrenzstark ist das Sumpf-Blutauge nämlich nicht. Als Moorbewohner mag es zudem keinen Kalk.
Im Garten ist also ein heller Platz am Teichrand eine gute Wahl. Auch auf dem Balkon kann es gut in einen nassen Kübel gepflanzt werden. Hier sollten Sie es jedoch mit Regenwasser gießen, wenn das Leitungswasser zu "hart" ist. In Deutschland kommt unsere Pflanze des Monats noch weiträumig vor. Am ehesten finden wir es in Norddeutschland. Mit der Zerstörung von Mooren verschwindet allerdings der Lebensraum des Sumpf-Blutauges. Inzwischen wird es auf der Roten Liste geführt. Mit der Wahl des Sumpf-Blutauges zur "Blume des Jahres2025" will die Loki-Schmidt-Stiftung auf den notwendigen Schutz des Lebensraums dieser Pflanze hinweisen.
Übrigens: Wollen Sie ein Exemplar für Ihren Garten oder Balkon haben? Dann beachten Sie bitte, dass keines aus der Natur entnommen werden darf! Einige Versand-Gärtnereien haben das Sumpf-Blutauge aber im Sortiment!
Text: Stiftung für Mensch und Umwelt, Markus Schmidt