Einige bewährte Kindergerichte sind schon immer vegan. Klassisches Beispiel ist "Spaghetti mit Tomatensauce". Viele andere Speisen lassen sich einfach mit pflanzlichen Zutaten herstellen. Von einer rein veganen Ernährung für Kinder und Jugendliche rät die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) jedoch ab. Denn Vitamin B12 fehlt in der veganen Kost.
Auch die Mineralstoffe Calcium, Eisen und Zink sowie die in Fisch vorkommenden Omega 3-Fettsäuren sind Mangelware. "Wer unsere Qualitätsstandards beachtet, könnte jedoch zwei bis maximal dreimal ein veganes Gericht auf den Tisch bringen. Das entspricht unseren Empfehlungen von einer Mischkost mit viel Gemüse und wenig Fleisch", erklärt Holger Pfefferle vom Referat Gemeinschaftsverpflegung und Qualitätssicherung in Bonn. Zudem gelte es zu bedenken, dass die vegane Speisezubereitung von der nicht-veganen getrennt sein müsse.
Vegan zur Wahl stellen
Ohnehin ist es für Schulkantinen mit maximal zwei verschiedenen Gerichten am Tag küchenpraktisch schwierig, täglich ein veganes Auswahl-Menü anzubieten. "Die Schülerinnen und Schüler sollten in der Kantine eine breite Palette an Produkten kennen lernen und auswählen können, ob sie beispielsweise den Couscoussalat lieber vegan oder mit Mozzarella essen möchten", meint Agnes Streber vom Münchner Ernährungsinstitut Kinderleicht. Außerdem gilt es auch bei pflanzlicher Kost darauf zu achten, ob sie klimaverträglich ist und wie viele Zusatzstoffe sie enthält. "Eine vegane Pizza mit Käseimitat ist nicht besser als eine Pizza mit regionalem Gemüse und Käse", so die Ernährungswissenschaftlerin.
Fazit: Dank besserer Beratung und vereinfachter Beschaffung sind vegane Gerichte heute in der Großküche so leicht zuzubereiten wie nie zuvor. Jede Kantine muss für sich entscheiden, wie und wie oft Couscous und Co. auf ihren Speiseplan passen. Pragmatisch eingesetzt sind vegane Gerichte in der Gemeinschaftsverpflegung ein Gewinn.
Text: Andreas Greiner, Ökonsult