Bio-Gastronomie auf der Landesgartenschau am Bodensee

Bio-Gastronomie auf der Landesgartenschau am Bodensee

Auf der Landesgartenschau 2021 in Überlingen gab es an drei von elf gastronomischen Stationen Snacks, Gerichte und Getränke in Bio-Qualität. Bei den Besucherinnen und Besuchern kam das Bio-Konzept sehr gut an.

Bereits bei der öffentlichen Ausschreibung war es dem Veranstalter der Landesgartenschau wichtig, dass beim gastronomischen Angebot regionale Produkte aber auch Lebensmittel in Bio-Qualität zum Einsatz kommen. "Grund war die Bedeutung des Bodenseeraums als Genuss-Region", so die Sprecherin der Landesgartenschau Überlingen. Den Zuschlag für die Bewirtung hatten noch vor Beginn der Pandemie zwei Unternehmen erhalten, die diesen beiden Qualitätsansprüchen genügen sollen: Die LD Berlin GmbH, die ein baden-württembergisches Konzept für regionale Produkte umsetzen ("Schmeck den Süden") und das lokal verankerte "v2o Bio-Bistro" aus Friedrichshafen.

Bio-Angebot für jeden Geschmack

Der Namen "v2o" bedeutete ursprünglich "vegan – vegetarian - organic". "Aber für die Bewirtung auf der Landesgartenschau müssen wir auch Kompromisse machen", so der Inhaber Peter Rothe. "Denn wir sind in einer Tourismus-Region und wollen hier die breite Bevölkerung ansprechen". Es gibt am gastronomischen Stand in den Menzinger Gärten deshalb nicht nur vegan-vegetarische Wraps, Nudelgerichte und Salate sondern auch Wurstsalat, Steaks und Rote Bratwürste ("der Renner"). Obwohl Peter Rothe von sich selbst sagt: "Mai Gosch laufd von morgens bis obends", will er die Gäste nicht über eine dogmatische Schiene erreichen, sondern vor allem über den guten Geschmack überzeugen. Das "o" im Firmennamen interpretiert er deshalb jetzt als "omnivor".

Regionale Lieferunternehmen

Aber bei der Bio-Qualität versucht Peter Rothe so konsequent wie möglich zu sein und setzt nur zwei, drei konventionelle Produkte ein, die er nicht in der gewünschten Bio-Qualität erhalten hat. Das macht er aus Überzeugung. Denn er will seinen und allen Nachkommen eine Welt hinterlassen, "in der sie auch die Möglichkeit für ein gutes Leben haben".

Beim Bezug seiner Bio-Waren baut der gelernte Betriebswirt soweit als möglich auf regionale Kontakte. So kooperiert er mit ortsansässigen Bio-Produzentinnen und -Produzenten wie dem Hofgut Rengoldshausen, bezieht Bio-Rindfleisch von Fairfleisch und Bio-Käse vom Hofgut Heggelbach und bestellt beim Bio-Großhandel Bodan – alle direkt in unmittelbarer Nähe. Allerdings muss er bei der Wahl seiner Lieferantinnen und Lieferanten auch Kompromisse machen: Denn der Veranstalter der Landesgartenschau hat Verträge mit Großlieferanten beispielsweise für Bier und Erfrischungsgetränke gemacht, die auch er erfüllen muss. Die führen zwar auch Bio-Produkte im Sortiment – aber trotzdem schränkt das seine Auswahl ein. Doch es gibt auch Highlights für Fans besonderer bioregionaler Produkte: Wer einen veganen Kaffee möchte, bekommt dazu einen Schuss Bio-Haferdrink von einem Betrieb aus der Region!

Landesgartenschau in Bayern

Auch bei der Vergabe der Bewirtung auf der Landesgartenschau im bayerischen Ingolstadt wurde gefordert, dass die Gastronomie Bio-Produkte einsetzt und sich die Regionalität im Speisen- und Getränkeangebot widerspiegelt. Fisch und Fischprodukte müssen das MSC-Siegel, das Naturland-Zeichen oder ein vergleichbares Zeichen aufweisen. Und bei Tee und Kaffeespezialitäten sind Produkte mit einem Fairtrade-Siegel zu verwenden, die heute ja in vielen Fällen auch Bio-Standards erfüllen.

Insgesamt gewinnt das Thema nachhaltige Gastronomie gerade bei den Gartenschauen an Bedeutung. Hier spielt sicher eine Rolle, dass überdurchschnittlich viele naturaffine Menschen solche Events besuchen. Für die Veranstalter wird es deshalb immer wichtiger, auch im gastronomischen Angebot nachhaltige Konzepte überzeugend umzusetzen.


Mehr zum Thema auf Oekolandbau.de:

Weitere Infos im Web:

Landesgartenschau Überlingen

Letzte Aktualisierung 10.03.2023

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