Der DJH Baden-Württemberg gab uns die Freiheit, diesen Weg zu gehen. Ohne dieses Vertrauen wäre es uns heute nicht möglich, den Kindern neue Horizonte beim Essen zu eröffnen. (Jonas Kachel, Koch in der Eugen-Nägele-Jugendherberge)
Bewährtes und Neues in balancierter Mischung
"Wir kochen kindgerecht", so Kachel. Kindgerecht heißt zum Beispiel: Auf dem Speiseplan stehen Pizza, Käsespätzle oder Spaghetti Bolognese. Aber er spielt immer auch mit außergewöhnlichen Zutaten wie Quinoa, Hirse oder Buchweizen. Sein Erfolgsrezept ist eine gut balancierte Mischung: Einerseits geht er auf die Wünsche der Tischgäste ein, anderseits bringt er auch Neues auf die Teller. Wenn es Pizza gibt, sind zwei Drittel davon Typ Margherita, der Rest Gemüse-Pizza. Nach seinen Erfahrungen greifen die Kids meist zuerst zur gemüsefreien Pizza. Dann motiviert er zum Probieren. Dabei begegnet er den Kindern auf Augenhöhe. "Zwang ist kontraproduktiv" – und auch gar nicht nötig. Denn Kinder probieren sehr gerne auch mal was Neues aus, solange sie es selbst entscheiden dürfen.
"Gegen lecker kann sich keiner wehren"
Um gewisse Mehrkosten beim Einkauf abzufedern, nutzt Jonas Kachel die bekannten Instrumente: Der Fleischanteil ist gering, aber es gibt ihn. Zum Beispiel grillt er Würstchen vom Bioland-Betrieb Bihlmaier auf der Schwäbischen Alb oder verwendet das Fleisch der Limpurger Rinder vom Wacholderhof für Pulled Beef, Bolognesen, Frikadellen, Gulasch und Maultaschen.
Die Mehrkosten für Bio-Käse spart er ein, indem er die Käsescheiben etwas dünner schneidet: 20 Gramm statt 30 Gramm pro Scheibe. Da die Bio-Karotten aromatischer schmecken, braucht er davon weniger in der Suppe. Und der intensive Bio-Apfelsaft lässt sich gut mit Wasser verdünnen. Am Ende, so sein Fazit, entscheidet der Geschmack über den Erfolg. "Und gegen lecker kann sich keiner wehren", sagt er mit einem Augenzwinkern.