die Fleckenbühler: Ostermarkt
35091 Cölbe-Schönstadt
„Dem graut vor nix“, hieß es früher über Betriebsgründer Uwe Wüst. So entstand irgendwann der ironische Name des Demeter-Betriebes. In der Tat wächst hier so manches Kraut und lebt so manches Tier, das schon in Vergessenheit geraten ist.
Gelegen im ländlichen „Badisch-Sibirien“, wird auf dem Naturschutzhof Krautfürnix seit 20 Jahren versucht, die Natur zu bewahren und eine Plattform für gesunde Lebensmittel zu schaffen. Auf rund 150 Hektar leben und gedeihen um die 40 Kulturpflanzen, Getreidearten und Sorten mit langer Tradition sowie alte Tierrassen.
Zu den Getreidesorten gehören Kulturen wie Einkorn, Emmer, Schwarzer Hafer, Wunderweizen, Bienenblüte und Rauscheblatt. Auch Ölpflanzen wie Leindotter, Nacktgerste, Dinkel, Erbeweizen, Linsen, Schwarzgerste, Speiselei und Schwarzer Senf gehören ins Portfolio. Die Tiere auf dem Hof sind größtenteils vom Aussterben bedrohte Nutztierrassen wie die klein gewachsenen Hinterwälder oder Englisch Longhorn Rinder oder Weideschweine. Sie kennen keinen Stall und sind das ganze Jahr über draußen. Auch exotische Wesen entdeckt man bei einem Besuch, wie Alpakas oder ein Yak. Als Demeter-Hof ist der Betrieb ein eigenständiger Organismus, in dem ohne Zukauf von Saat, Dünger oder Futter Urproduktion stattfindet und der Dünger von den eigenen Tieren stammt. Bodengesundheit spielt für Uwe Wüst eine zentrale Rolle. Daher wird mit einem schonenden Häufelpflug gearbeitet. Mit ihm wird auch die jeweilige Kultur gesät und gepflegt. Bunte Blühstreifen auf insgesamt fünf Hektar umsäumen das Ganze. Die Ernte geht fast ausschließlich an kleinere, mittelständische und spezialisierte Verarbeitungsbetriebe. Fleisch, Eier und Getreide aus eigener Erzeugung werden ab Hof verkauft.
Verkauf ab Hof: Fleisch und Gereide sind auf Anfrage erhältlich, der Versand ist möglich.
Damit nie Langeweile aufkommt, tauchen ständig neue Sachen auf Krautfürnix auf: Hanf, Körnermais und Fenchel im „experimentellen Landbau“ und zahlreiche Versuche zur nichtwendenden Bodenbearbeitung. Bäume und Sträucher sollen zurück in die Landschaft, und im Zuge der Klimadiskussion werden die Fragen nach Resilienz und Vielseitig hier an der Basis erforscht. Besucherinnen und Besucher, Gruppen, Schulklassen, Kindergärten und andere Menschen aus der Landwirtschaft sind immer herzlich auf dem Hof willkommen. Nach vorheriger Absprache erhalten sie eine Hofführung mit individuellem thematischem Interessensschwerpunkt. „Zeit zu haben ist uns wichtig“, sagt Uwe Wüst. „Zeithaben, sich am Leben zu freuen.“
Die Inhalte des Betriebsporträts finden Sie hier auch in einem Faltblatt als PDF-Datei.
Letzte Aktualisierung 21.01.2022