Biolandhof Reulein & Schöne: SolarCupHessen
34117 Kassel
Vor etwa einem Vierteljahrhundert startete Herbert Vinken mit dreißig Sorten Minze seinen Bioland-Betrieb. Inzwischen verlassen wöchentlich unzählige Pakete mit Pflanzen aller Art seine Bio-Gärtnerei westlich von Bremen.
„Ich plädiere für einen deutlich ökologischeren Zierpflanzenbau“, sagt Herbert Vinken. „Mit mehr Schnittblumen, mehr Beet- und Balkonpflanzen, mehr Kräutern, Stauden und Gehölzen aus zertifizierter Öko-Kultur.“ Dafür sorgt der Bio-Gärtner im oldenburgischen Dötlingen selbst und baut inmitten eines wildromatischen Geländes jährlich etwa 120.000 Pflanzen in rund 800 Kulturen an.
In Angebaut werden vor allem Kräuter und Wildstauden, die mit dem mageren, sandigen Geestboden zurechtkommen. „Das schafft gute Anwachsergebnisse in den Gärten der lokalen Kundschaft.“ Im Versand hingegen weiß Vinken nie, wo die Pflanzen „landen“. Daher zeigen detaillierte Begleitschreiben, wie man Standorte abmagert, z.B. mit Sand oder Muschelgrieß. „Denn unser Gelände lehrt uns, dass magere Standorte große Artenvielfalt in Flora und Fauna hervorbringen“, so der Bio-Gärtner.
Frei versamende Wildstauden dürfen sich bei herb’s im Garten ihre Plätze oft selber suchen und liefern so hochwertiges Saatgut. „Wir haben den Garten nicht im traditionellen Sinne ‚im Griff‘, aber wir haben ihn im Blick!“, resümiert Vinken. Schafgarben, Skabiosen, Flockenblumen und Stockrosen locken Insekten an, die wiederum Vögeln als Nahrung dienen. Artenvielfalt braucht Lebensräume wie diesen.
„Wir haben unseren Garten traditionell nicht im Griff, aber wir haben ihn immer im Blick!“
„Seit wir nicht mehr fragen, wieviel Öko die reibungslose Produktion duldet, sondern eher, wie qualitativ solide Pflanzenkultur neben kontrolliertem Wildwuchs funktionieren kann, überrascht uns das Gelände immer wieder mit Schönheit, Vielfalt und Ertrag, sagt Vinken begeistert. Die meisten Bestellungen liefert der Vermarktungspartner „waschbär“. Um ihrer Herr zu werden, arbeiten je nach Bedarf bis zu zwölf Personen in Anbau und Versand, u.a. an einer großen Packstraße.
herb‘s Pflanzen gibt es ebenso auf Raritäten-Märkten, sowie samstags und im Rahmen von Aktionstagen in der Gärtnerei. Nur bei begrenzten Öffnungszeiten bleibt wirklich Zeit für Besucherinnen und Besucher mit intensiverem Beratungsbedarf, Gruppen können in Sommer und Herbst Führungen oder Kurz-Kurse zu persönlichen Wunschthemen buchen.
Betriebsart: Gartenbau
Betriebsfläche: 2,85 ha
Fruchtfolge: Stauden und Kräuter (Dauerkultur), 300 m Wallhecke
Anbauverband: Bioland
ÖKO-Kontrollstelle: DE-ÖKO-039
Letzte Aktualisierung 11.02.2021