Biohof Familie Henning Steinbock: Medianklinik am Biohof
07356 Bad Lobenstein
Im Bio-Fachhandel finden wir ein breites Sortiment an Produkten, mit denen wir die Abwehrkraft stärken und uns gegen Viren und Co. wappnen können – und das auf schmackhafte Art und Weise.
Wenn die Erkältung zuschlägt oder der Stress uns zusetzt, können Pflanzen helfen. Denn die haben im Laufe der Evolution erfolgreiche Abwehr- und Überlebensstrategien entwickelt, die wir uns zunutze machen können. So bilden manche Pflanzen Bitterstoffe gegen Fressfeinde und andere besonders viel Vitamin C, um ihre Zellen vor Oxidation zu schützen. Weitere tun uns mit ihrem glücklichen Zusammenspiel vielerlei Inhaltsstoffe gut. Superfood wie Acai- oder Gojibeeren aus fernen Ländern brauchen wir dazu nicht. Denn viele unserer heimischen Pflanzen bestechen mit wertvollen Abwehrstoffen.
Sowohl die tiefroten Hagebutten der Hundsrose als auch orangeleuchtenden Beeren des Sanddorns sind grandiose Vitamin C-Spender: 100 Gramm Sanddornfrüchte enthalten 450 Milligramm Vitamin C, 100 Gramm Hagebutten sogar 1000 Milligramm. Im Vergleich dazu sind Zitronen mit 50 Milligramm pro 100 Gramm Frucht arme Früchtchen.
Der Vitamin C-Komplex stärkt das Immunsystem und beugt Infektionen vor. Stoffwechselprodukte von Bakterien und Viren werden leichter ausgeschieden. Das fördert die Entgiftung des Körpers. Hagebutten aus dem eigenen Garten kann man gut selber sammeln. Roh verzehrt enthalten sie am meisten Vitamin C. Die Kerne müssen wir vorher entfernen.
Oder wir kochen aus Hagebuttenschalen einen Tee. Getrocknet oder zu Pulver vermahlen sind Hagebutten ein vitaminreicher Zusatz für Smoothies, Säfte oder Müsli. Die Inhaltsstoffe der Sanddornbeeren stehen uns im Fruchtaufstrich oder als Saft zur Verfügung. Auch mit dem Saft aus Schwarzen Holunderbeeren halten wir uns Infekte buchstäblich vom Halse. Seine immunstärkende und entzündungshemmende Kraft verleihen ihm aber vor allem sekundäre Pflanzeninhaltsstoffe, die sogenannten Flavonoide. Hagebutte, Sanddorn oder Holunder gibt es in großer Vielfalt in Bioqualität. Eine Überversorgung mit Vitamin C brauchen wir nicht zu fürchten. Was der Körper nicht benötigt, scheidet er aus.
Nicht beliebt und oft unterschätzt sind Bitterstoffe. Sie wirken nicht nur belebend, blutbildend und verdauungsfördernd, sie stärken auch das Immunsystem. So kurbeln sie die Bildung weißer Blutkörperchen (Leukozyten) und Immunglobulin A an. Besonders bewährt haben sie sich zur Resistenzsteigerung in der Rekonvaleszenz. Reich an Bitterstoffen sind Ingwerwurzeln (Zingiber officinale). Für die Teezubereitung können wir ein kleines Stück der Wurzelknolle in feine Scheiben schneiden und mit heißem Wasser übergießen. Auch eine Kur mit einer Ingwer- oder Enziantinktur greift der Abwehrkraft unter die Arme. Die Vorzüge einer Tinktur gegenüber dem Tee liegen auf der Hand: ein hoher, definierter Gehalt an Wirkstoffen, keine Verluste durch Erhitzen, kein Aufwand bei der Zubereitung sowie eine exakte Dosierung.
Aber wir können Bitterstoffe auch mit den alltäglichen Speisen aufnehmen. Zum Beispiel als Salat mit Chicorée, Radicchio oder Endivien. Gerade diese Vertreter der sogenannten Zichoriengewächse enthalten immunstärkende Bitterstoffe in Hülle und Fülle.
Schon der lateinische Name Echinacea Purpurea (echinos, griechisch=Igel) offenbart den abwehrenden Charakter des Roten Sonnenhuts. Die Blütenköpfe des Roten Sonnenhuts erinnern an den stacheligen Rücken eines Igels. Heilkräftig ist das blühende Kraut. Die Pflanze hilft der Abwehrkraft auf die Sprünge, indem sie die Bildung der Leukozyten unterstützt. Sie stärkt die Fresszellen bei der Beseitigung von Viren und Bakterien und fördert die Bildung von Antikörpern. Gute Dienste leistet der "Igelkopf" auch bei wiederkehrenden Atem- und Harnwegsinfektionen. Wer den Frischpflanzenpresssaft aus dem Naturkostladen bei den ersten Anzeichen eines Infekts einnimmt, kann diesen oft im Keim ersticken. Und ist ein Schnupfen doch nicht mehr aufzuhalten, so lassen wir ihn mithilfe des Roten Sonnenhutes meist zügig hinter uns. Aber Achtung! Auf eine zweiwöchige Einnahme sollte eine ebenso lange Pause folgen. Länger als acht Wochen im Jahr sollte man die Arznei nicht einnehmen. Sonst setzt sich unser körpereigenes Immunsystem zur Ruhe und "legt die Füße hoch".
Ob Bio oder konventionell – grundsätzlich werden an Heilpflanzen höchste Ansprüche gestellt. Sie müssen einen bestimmten Gehalt an wertgebenden Inhaltsstoffen aufweisen und frei sein von schädlichen Rückständen. So verwendet der Arzneimittelhersteller Ceres für die Herstellung von homöopathischen Arzneimitteln ausschließlich Pflanzen aus ökologischem Anbau. In Süddeutschland haben sich der Demeterhof Gärtnerei Schänzle und die Gärtnerei Hegema auf den Anbau von Bio-Heilpflanzen spezialisiert. Doch nur aus hochwertigem Saatgut wachsen hochwertige Heilpflanzen. Hierfür macht sich der Verein Hortus Officinarum stark. Er setzt sich dafür ein, Bio-Saatgut zu erhalten und zu vermehren, und das aus gutem Grund. Denn auch in der Heilpflanzenkultur – wie im Gemüsebau – wird heute mehr und mehr auf einheitliche Hybridsorten gesetzt. Diese gezüchteten Sorten lassen sich nicht vermehren. Dabei ist gerade bei Heilpflanzen Natürlichkeit Trumpf.
Letzte Aktualisierung 14.10.2021