Seit Sommer 2021 kommen im Prinz Luitpold Haus unterhalb des Hochvogels im Allgäu nur noch Bio-Produkte auf den Tisch. "Wir haben uns dazu entschieden, als erste Hütte des DAV den konsequenten Weg zu einer reinen Bio-Küche einzuschlagen", berichtet der gelernte Koch Christoph Erd. Zwei Jahren zuvor hatte er mit einer Frau Ulrike die Hütte mit ihren 160 Betten übernommen und die Verpflegung sukzessive auf Bio umgestellt.
Die meisten Lebensmittel beziehen sie über einen Bio-Großhandel aus Bayern. Eier, Käse, Fleisch- und Wurstwaren von verschiedene kleinere Bio-Betriebe in der Region. "Dieses Lieferanten-Netzwerk mit regionalen und handwerklichen Betrieben aufzubauen, war der größte Aufwand", versichert Christoph Erd. Über eine Materialseilbahn kommen die Lebensmittel und Getränke mehrmals die Woche auf die 1846 Meter hoch gelegene Hütte. Das erfordert einiges an Koordination und Bündelung beim Einkauf.
Bio-Küche in der Berghütte: persönliche Überzeugung ist entscheidend
"Die Bio-Kontrolle ist für uns dagegen relativ einfach machbar". Nur für den Bio-Kontrolleur ist der Aufwand etwas größer, weil er mit eigener Muskelkraft etwa anderthalb bis zwei Stunden auf die Hütte hochsteigen muss. Und wie reagieren die Gäste auf das Bio-Angebot? "Viele nehmen es wahr und erwähnen es positiv, manche sind auch näher interessiert und stellen dazu Fragen", berichtet der Hüttenwirt.
Allerdings war für ihn die Entscheidung für Bio keine Frage der Profilierung und des Marketings. Denn Gäste kommen ohnehin genug. Er und seine Familie machen das aus persönlicher Überzeugung. Und das rät er auch potenziell interessierten Hüttenwirtinnen und -wirten: "Wer es machen will, sollte dafür die innere Überzeugung haben". Wenn jemand sich ernsthaft für diesen Weg interessiert, ist er gerne bereit, seine Erfahrungen zu teilen.