Die Öko-Modellregion Niederrhein mit dem beiden Kreisen Kleve und Wesel setzt sich für den Aufbau von bio-regionalen Wertschöpfungsketten ein. Vor allem die Nachfrage der Außer-Haus-Verpflegung nach regionalen Bio-Produkten soll gesteigert werden. Die Regionalmanagerin Kirstin Surmann nennt im Interview mit Oekolandbau.de die Details.
Oekolandbau.de: Was sind aus Ihrer Sicht die Erfolgsfaktoren für mehr regionales Bio in der Gemeinschaftsverpflegung?
Kirstin Surmann: Da muss an verschiedenen Stellschrauben gleichzeitig gedreht werden. Es braucht ein breites Netzwerk von motivierten Partnern entlang der Wertschöpfungskette, die mit uns gemeinsam an dem Thema arbeiten. In der Öko-Modellregion vernetzen sich Akteure – vom Landwirt bis zum Koch – um gemeinsam an Lösungen für eine bio-regionale Verpflegung zu arbeiten. Dafür wurde eine Arbeitsgruppe "Heimische Bio-Produkte in der Außer-Haus-Verpflegung" gebildet, die sich mehrmals im Jahr trifft.
Oekolandbau.de: Welche Rolle spielen dabei die Kommunen?
Kirstin Surmann: Mit den Kommunen innerhalb der Öko-Modellregion sind wir insbesondere zur bio-regionalen Verpflegung in öffentlichen Einrichtungen im Austausch. In Form von Leitfäden und Info-Veranstaltungen klären wir darüber auf, wie man die Aspekte "Bio" und "Regionalität" in Ratsbeschlüssen und Vergabeverfahren verankern kann. Für die Umsetzung ist insbesondere die Unterstützung vonseiten der Politik gefragt.
Oekolandbau.de: Und wie funktioniert die Beschaffung der Bio-Lebensmittel?
Kirstin Surmann: Auf der Webseite der Öko-Modellregion Niederrhein werden Bio-Produzentinnen und -Produzenten mit Produkten für die Außer-Haus-Verpflegung in einer interaktiven Karte sichtbar gemacht. Allerdings bleibt die Logistik oftmals eine Herausforderung. Für eine erfolgreiche Belieferung mit regionalen Bio-Produkten braucht es einen Bündelungsunternehmen, das die verschiedenen Bio-Produkte vom Niederrhein zu den Einrichtungen bringt. Wir arbeiten daran, Synergieeffekte mit bereits bestehenden Bündelungsunternehmen in der Region zu nutzen und weiter auszubauen. Da die Nachfrage an vorverarbeiteten Produkten groß ist, beschäftigen wir uns auch mit dem Aufbau eines Weiterverarbeitungsbetriebs für gewaschene und geschälte Obst- und Gemüse-Produkte.