"Die Schwierigkeiten lagen im Detail", räumt Franz Schmid ein. "In vielen Versuchen mussten wir das beste Mischungsverhältnis und die richtigen Parameter für die Temperaturführung herausfinden." Doch jetzt ist er mit dem Ergebnis zufrieden. Die natürlich gewonnenen Hilfsmittel erlauben es, Klein- und Feingebäck ohne Zusatz technischer Enzyme herzustellen. "Die in Ruhe gereiften Brötchen und Brezeln schmecken einfach besser", urteilt der Bäckermeister. Inzwischen arbeiten bundesweit viele Bäckereien nach diesem Verfahren und machen damit gute Erfahrungen.
Bewährter Einsatz in der Praxis
"Diese natürlichen Zutaten helfen uns dabei", so der Stuttgarter Bäckermeister Aurelio Ingrassia, "beim Kleingebäck die von der Kundschaft gewünschte Qualität zu erreichen". Allerdings reicht es nicht aus, diese Backzutaten einfach nur dem Mehl in einem Anteil von 1,5 bis 2 Prozent beizumischen. "Damit die enzymatischen Prozesse richtig laufen, braucht es viel handwerkliches Geschick." Auch die Bäckermeisterin Anke Kähler vom Verein "Die Freien Bäcker" bestätigt: "Die natürlichen Hilfsmittel sind keine Hängematte, die die bekannten Backmischungen einfach nur ersetzen. Die Bäcker benötigen umfangreiches Hintergrundwissen und Erfahrung, um die Herstellungsprozesse wie beispielsweise die Temperaturführung richtig zu steuern."
Den Bäckereien mit handwerklichem Anspruch helfen die Zutaten dabei, sich mit qualitativ hochwertigen Backwaren auf einem hart umkämpften Markt zu profilieren. Wer sich auf diesen Weg begibt, sollte sich zunächst umfassend informieren, gegebenenfalls mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen austauschen und bereit sein, die Prozesse durch Experimentieren in der eigenen Backstube zu verbessern.