Die Erbse ist eine typische Striegelkultur, die mit dem Striegel ausreichend unkrautfrei gehalten werden kann. Da Erbsen früh gesät werden, hat eine Unkrautkur (falsche Saatbett) vor der Saat kaum eine Wirkung. Erbsen können aber vier bis fünf Zentimeter tief gesät werden, so dass ein flaches Blindstriegeln beim Auftreten erster Unkrautkeimfäden auf maximal zwei bis drei Zentimeter vor dem Auflaufen möglich ist.
Sobald sich das erste Laubblatt entfaltet, kann keimendes Unkraut mit dem Striegel reguliert werden. Weitere Durchgänge sind bei Bedarf bis zum Schließen der Reihen durch die Ranken möglich. Wichtig ist, den Striegeldruck an das Entwicklungsstadium der Pflanzen anzupassen. Gegebenenfalls kann auch zweimal hintereinander gestriegelt werden, um bei geringem Zinkendruck dennoch eine gute Wirkung zu erzielen.
Auf Böden mit erhöhtem Unkrautdruck ist es ratsam, die Erbsen auf doppelte Drillweite zu säen (zum Beispiel 25 Zentimeter), um so auch ein Hacken zwischen den Reihen zu ermöglichen. Dabei bleibt die Saatdichte gleich, so dass bei größerer Pflanzenzahl in der Reihe mit keinen Ertragsverlusten zu rechnen ist.
Um auch das Unkraut in der Reihe zu bekämpfen, können Erbsen ab acht Zentimeter Pflanzenhöhe angehäufelt werden, dabei darf höchstens die Hälfte der Pflanze angeschüttet sein. Da Gemüseerbsen grün geerntet werden, besteht anders als bei Futtererbsen kaum die Gefahr einer Spätverunkrautung beim Abreifen.
Pflanzenschutz
Gesundes Saatgut, rechtzeitiger Anbau im Frühjahr bei günstigen Bedingungen sowie vor allem Einhaltung der Anbaupausen und der übrigen Fruchtfolgeregeln sichern normalerweise eine gesunde Kultur. Direkte Pflanzenschutzmaßnahmen sind im Bio-Anbau für Erbsen nicht vorgesehen.
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Ernte
Die Ernte für die Verarbeitungsindustrie erfolgt mit speziellen Dreschmaschinen. Der genaue Erntezeitpunkt wird auf Basis der Festigkeit der Erbsenkörner (mit dem Tenderometer) festgestellt. Das Erntegut ist nicht lagerfähig und muss sofort zum Verarbeitungsbetrieb angeliefert werden. Lange Transportwege sind nicht möglich. Die durchschnittlichen Erträge liegen im ökologischen Anbau bei 30 bis 50 Doppelzentner pro Hektar.