In ungünstigeren Lagen ist es zur vollständigen Abreife vorteilhaft, die Kürbispflanzen zwei bis vier Wochen vor dem Auspflanzen in Töpfen vorzuziehen oder vorgezogene Pflanzen zuzukaufen. Die Anzuchttemperatur sollte zwischen 20 und 24 Grad Celsius liegen. Bei der Jungpflanzenanzucht werden zwei Samen circa zwei bis drei Zentimeter tief in Töpfe mit neun bis elf Zentimeter Durchmesser ausgelegt. Eine Möglichkeit für einen gleichmäßigen Aufgang der Kürbissamen ist das Vorquellen der Samen in 25 Grad Celsius warmem Wasser mit anschließender Vorkeimung in Plastiktüten für ein bis zwei Tage.
Beim Auspflanzen sollte der Topfballen gut durchwurzelt sein und die Pflanzen zwei bis drei gut entwickelte Laubblätter haben. Bei anhaltenden Trockenphasen, wie sie im Mai immer wieder vorkommen, müssen die Jungpflanzen angegossen werden, um Wachstumsstockungen zu vermeiden. Eine gute Wasserversorgung ist auch im Juni und Juli wichtig, da in diesen Monaten der größte Wachstumsschub erfolgt und die Blühintensität am höchsten ist.
Nach Möglichkeit sollten die vorgezogenen Pflanzen einige Tage vor dem Auspflanzen zum Abhärten ins Freie gestellt und in kühleren Nächten beispielsweise mit Vlies geschützt werden.
Es ist möglich, die vorgezogenen Pflanzen in mit schwarzer Mulchfolie abgedeckte Beete zu pflanzen, was die Unkrautbekämpfung um die Pflanzen erspart. Eine weitere Variante ist die Abdeckung der Pflanzen mit Vlies, was eine bessere Bodenerwärmung und eine Kulturzeitverkürzung um etwa zwei bis drei Wochen ermöglicht. Landwirtinnen und Landwirte sollten beachten, dass die Verwendung von technischen Mulchmaterialien in den Verbänden des biologischen Landbaus unterschiedlich geregelt ist. Neben den üblichen Kunststofffolien stehen auch zunehmend abbaubare Mulchmaterialien zur Verfügung.
Düngung
Eine organische Düngung im Herbst oder im zeitigen Frühjahr bewirkt eine kontinuierliche Nachlieferung von Nährstoffen und wirkt sich günstig auf Wachstum und Ertrag aus. Der Nährstoffbedarf für eine Erntemenge von 400 Dezitonnen pro Hektar beträgt circa 100 Kilogramm Stickstoff, 85 Kilogramm Phosphor und 225 Kilogramm Kalium pro Hektar.
Unkrautregulierung
Bevor die Kürbisse zu ranken beginnen, muss der Unkrautwuchs von Hand oder maschinell eingeschränkt werden. Beim Hacken ist das relativ flache Wurzelsystem der Kürbisse zu berücksichtigen. Nach Rankbeginn sind in der Regel keine weiteren Pflegemaßnahmen nötig, da die Bestände recht schnell schließen. Spätestens zu Blühbeginn ist gegebenenfalls das Vlies abzunehmen, damit die Pflanzen von Insekten bestäubt werden können. Bei Trockenheit ist mit beginnender Fruchtbildung eventuell nochmals eine Bewässerung notwendig. Um möglichst große Früchte zu erhalten, kann die Anzahl der Früchte pro Pflanze reduziert werden.
Pflanzenschutz
Bei feuchtem Wetter mit viel Regen können Schnecken die Bestände insbesondere im jungen Stadium vermindern. Zudem besteht im Herbst die Gefahr, dass die Früchte durch Schnecken- oder Mäusefraß beschädigt werden. Ab Spätsommer kann Echter Mehltau Ausfälle verursachen. Dieser tritt vor allem in älteren Beständen auf und führt in der Regel nicht zu größeren Ausfällen. Ansonsten sind der Krankheits- und Schädlingsbefall von untergeordneter Bedeutung.
Mehr Informationen zu Schädlingen in Kürbis und der Vorbeugung und Bekämpfung finden Sie im Pflanzendoktor.
Ernte und Lagerung
Der richtige Erntezeitpunkt ist für die Lagerfähigkeit von Kürbissen elementar. Der Fruchtstiel muss gut verholzt sein, die Farbintensität sowie der hohle Klang geben ebenfalls Auskunft über den Reifegrad der Kürbisse.
Geerntet werden kann je nach Sorte etwa ab Mitte August. Hier ist auf die sortenspezifischen Eigenschaften zu achten. Wichtig ist eine schonende Behandlung der Früchte, denn nur unbeschädigte Früchte können vermarktet werden. Kürbisse, die eingelagert werden sollen, müssen unverletzt mit Stiel geerntet werden und gut abgereift sein. Beschädigte Früchte müssen aussortiert werden. Besonders wichtig zur Erhaltung der Qualität ist das Belassen des Stieles an der Frucht. Er sollte etwa drei bis vier Zentimeter lang sein.
Die Kürbisse sollten trocken und in einem gut durchlüfteten Raum gelagert werden. Ein einfacher, mit Außenluft gekühlter, isolierter Lagerraum, der bei Dauerfrost beheizt werden kann, reicht in der Regel aus. Speisekürbisse sind je nach Sorte bei plus 10 bis 15 Grad Celsius vier bis sechs Monate lagerfähig, einige Sorten auch noch länger. Die Lagerfähigkeit von Kürbissen schwankt allerdings zwischen den Jahren, was vermutlich mit den Witterungsbedingungen vor der Ernte zusammenhängt.
Der Handel kauft in der Regel erst dann Bio-Kürbisse aus Holland oder Übersee zu, wenn deutsche Bio-Ware ausverkauft ist. Deshalb kann die Kürbiseinlagerung bei entsprechenden Raummöglichkeiten interessant sein.