Alternativ zum Cut & Carry-Verfahren kann der Kleegrasschnitt auch auf dem eigenen Betrieb kompostiert werden. Die Kompostierung von Kleegras bietet sich überall dort an, wo weitere wirtschaftseigene Abfälle wie Gemüsereste, Holzhäcksel, Laub oder Druschausputz anfallen, die mit kompostiert werden können.
Kleegras-Kompost: Materialien und Anteile
- Kleegrasschnitt 50-60 %
- Stroh oder Heu minderer Qualität 5-10 %
- Holzhackschnitzel 20-30 %
- Gemüseabfälle 5-15 %
- Mittelkompost 10 %
Quelle: Leitfaden zur Herstellung von betriebseigenem Kleegras-Kompost und Anwendung im Acker- und Gemüsebau
Anwendung
Im Ackerbau dient Kleegras-Kompost nicht nur als Nährstofflieferant, er trägt auch wesentlich zum Erhalt einer positiven Humusbilanz bei. Das ist besonders wichtig bei humuszehrender Wirtschaftsweise und intensiven Fruchtfolgen mit Abfuhr von Ernterückständen.
Der Kompost sollte vor Kulturbeginn flach in den Boden eingearbeitet werden. Wichtig ist, auf eine bedarfsgerechte Dosierung zu achten. Auch bei der Düngung mit Kleegras-Kompost müssen die gesetzlich zulässigen Stickstoff- und Phosphorfrachten eingehalten werden.
Der Stickstoffgesamtgehalt von Kompost-Frischmasse liegt zwischen 0,6 und 1,2 Prozent. Im ersten Anwendungsjahr und in den beiden darauffolgenden Jahren sind davon aber nur maximal fünf Prozent anrechenbar. Bei regelmäßigen Kompostgaben sind ab dem vierten bis zum 12. Jahr Stickstoff-Ausnutzungsraten von jährlich fünf bis acht Prozent der jeweils letzten Düngergabe möglich.
Neben der direkten jährlichen Kompostdüngung zu den Kulturen kann die Kompostmenge auch einmal für drei Jahre ausgebracht werden. Im Öko-Landbau sind alle drei Jahre maximal 20 Tonnen Trockenmasse pro Hektar zulässig. Dabei sind auch Sperrzeiten zu berücksichtigen. Nach aktueller Düngeverordnung darf Kompost nicht zwischen dem 1.12. und dem 15.1. ausgebracht werden.
Im Gemüsebau dient die Düngung mit Kleegras-Kompost in erster Linie der Verbesserung der Bodenstruktur, der Wasserhaltefähigkeit und der Grundnährstoffversorgung und weniger der Stickstoffversorgung der Gemüsekulturen.