Herausforderungen in der Praxis
Die Tierhaltung muss sorgfältig auf den Standort und die Fruchtfolge abgestimmt sein. Es ist eine Futterplanung zu erstellen, wobei je nach Standort mit 0,5 bis 1,2 Hektar Futterflächenbedarf je GV (Großvieheinheit) zu rechnen ist. Um den Viehbestand auf die mögliche Futterlieferung abzustimmen, muss gegebenenfalls Mastvieh verkauft oder im Milchviehbetrieb die Nachzucht reduziert werden.
Da Kraftfutter relativ teuer ist und daher zurückhaltend eingesetzt wird, sollte das billigere Grundfutter in optimaler Qualität gefüttert werden und die Grundfutterleistung gesteigert werden. Entsprechend ist mehr Grundfutter zu erzeugen, und es sind Futterreserven einzuplanen. Eventuell müssen Flächen zugepachtet werden. Qualitätsverbesserungen können erzielt werden, indem zum Beispiel die Anwelkzeit von Heu durch Mähaufbereiter oder Unterdachtrocknung verkürzt wird.
Rückgang des Futterertrags
Je nach bisheriger Intensität kann der Futterertrag um 30 bis 50 Prozent zurückgehen. Dieser Ertragsrückganglässt sich verringern. Die Auswahl von standortgemäßen Futterpflanzen und Sorten, eine gute Bestands- und Weideführung, Narbenpflege sowie optimale Mist- und Güllewirtschaft spielen eine wichtige Rolle, um hohe Futtererträge zu sichern.
So kann das Wachstum von Weißklee und wertvollen Gräsern im Grünland durch angepasste Nutzung und Pflege (Nachsaaten) gefördert werden. Eventuell sollte auch Ackerrotklee im Grünland (bei ausschließlicher Schnittnutzung) nachgesät werden. Bei der Ausbringung von Wirtschaftsdünger dürfen das Grünland und offenere Flächen nicht vernachlässigt werden. Wenn einzelne Grünlandflächen früher intensiv mit Stickstoff gedüngt wurden, muss die Düngung nach der Umstellung schrittweise reduziert werden. Wichtig sind standortgemäße pH-Werte und ausreichend hohe Gehalte an Phosphor- und Kalium, die regelmäßig überprüft werden sollten.
Ampfer
Schon vor der Umstellung sind ampferfreie Bestände anzustreben. Es empfiehlt sich, speziell auf Ampfer gereinigtes Öko-Saatgut einzusetzen, für wüchsige und dichte Bestände zu sorgen sowie durch Narbenpflege und Nachsaaten Lücken zu vermeiden. Von Vorteil ist auch das Nachsäen mit standortgemäßen, konkurrenzstarken Gräsern.
Ampfer nutzt den Stickstoff, der in tiefere Bodenschichten verlagert wird. Um dies zu unterbinden, sollte die Düngung optimal auf die Nutzung abgestimmt werden. Zur direkten Bekämpfung sollten Einzelpflanzen ausgestochen werden (Ampferstecher). Eine starke und häufige Schnittnutzung reduziert den Ampferbesatz.