Aufgrund des relativ großen Produktionsrisikos und des starken Arbeitsaufwandes sind die Produktionskosten für Bio-Erdbeeren vergleichsweise hoch. Bioerdbeeren können aber auch zu entsprechend hohen Preisen abgesetzt werden.
Wegen der außerordentlichen Arbeitsspitze zur Erntezeit gilt es, Neupflanzungen sorgfältig zu planen. Die Flächen sollten zum Einstieg nicht zu groß zu bemessen sein. Die Direktvermarktung, auch mit Selbstpflückanlagen, nimmt bei Erdbeeren eine wichtige Stellung ein. Für eine Lieferung an den Großhandel ist eine frühzeitige Kontaktnahme mit potenziellen Abnehmern entscheidend.
Kulturtechnik
Verbreitet sind im biologischen Landbau vor allem Grünpflanzen (Frischsetzlinge) und Frigopflanzen. Letztere sind Erdbeerjungpflanzen, die nicht im August, sondern erst im November oder Dezember gerodet und dann bis zum Pflanztermin in einem Lager bei minus 1,5 Grad gelagert werden. Ein Vorteil der Frigopflanzen ist, dass der Pflanzzeitpunkt relativ flexibel gehandhabt werden kann. Grünpflanzen sind im Vergleich zu Frigopflanzen teuer, aber weniger anfällig gegenüber Schadorganismen.
Erdbeeren benötigen durchlässige Böden. Parzellen mit Verdichtungen (z.B. Pflugsohlen) oder Vernässungen sind für den Erdbeeranbau ungeeignet.
Erdbeeren sind winterhart. Lagen in Kälteseen sollten aber vermieden werden, da Spätfröste während der Blüte zu großen Ausfällen führen können. Der Nährstoffbedarf von Erdbeeren ist - im Vergleich zu Feldkulturen - gering. Gegenüber anderen Beerenarten haben Erdbeeren einen höheren Kalibedarf.
Im Bioerdbeeranbau ist sowohl die einjährige als auch diezweijährige Kultur verbreitet.