Die Birne ist wirtschaftlich weit weniger bedeutsam als der Apfel, denn sie ist bei Verbraucherinnen und Verbrauchern weniger beliebt und schlechter lagerfähig.
Der Bedarf an Birnen aus ökologischem Anbau kann derzeit nicht aus dem Inland gedeckt werden, so dass ausländische Importe eine große Rolle spielen.
Kulturtechnik im ökologischen Birnenanbau
Durch die im Vergleich zum Apfel höheren Standortansprüche der Birne eignen sich nur wenige Lagen für den Anbau. Der größere Wärmebedarf und die starke Anfälligkeit für Blütenfröste machen den Anbau unsicher und führen zu starken Ertragsschwankungen.
Im ökologischen Birnenanbau kommt in erster Linie die Unterlage "Quitte A" zum Einsatz. Die feuerbrandresistenten "OHF"-Unterlagen haben sich nicht bewährt. Die Düngung und Pflege der Baumstreifen erfolgen wie im Apfelanbau: Es werden organische Handelsdünger und Komposte sowie geeignete Bodenbearbeitungsgeräte eingesetzt.
Der Feuerbrand ist die gefährlichste Krankheit im Birnenanbau. Da noch keine geeigneten Regulierungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen, sind der Anbau widerstandsfähiger Sorten und die laufende Kontrolle der Anlage und der benachbarten Wirtspflanzen die wichtigsten Gegenmaßnahmen.
Weitere wichtige Krankheiten sind der durch Pseudomonas syringae ausgelöste Bakterienbrand und der Birnenschorf. Letzterer kann durch Behandlungen mit Kupfer, Netzschwefel und nach der Blüte durch Schwefelkalk in Grenzen gehalten werden. Im Vergleich zum Apfel sind die Möglichkeiten der Schorfregulierung bei der Birne unter ökologischen Anbaubedingungen sehr viel geringer.
Von den tierischen Schaderregern können vor allem die Birnenpockenmilbe und der Birnblattsauger im Anbau Probleme bereiten. Während die Birnenpockenmilbe sehr gut mit Netzschwefelbehandlungen zur Austriebszeit reguliert werden kann, gelingt es meist, den Birnblattsauger durch natürliche Gegenspieler wie verschiedene Blumenwanzen in Schach zu halten.