Im ökologischen Kern- und Steinobstanbau sind schwächer wachsende Unterlagen vorherrschend. Sie zeichnen sich durch bessere Ertrags-, Qualitäts- und Bewirtschaftungseigenschaften aus. In Verbindung mit schwächer wachsenden Unterlagen ist eine Regulierung des Bewuchses im Baumstreifen unerlässlich.
Ein Verfahren der Beikrautregulierung ist das Abdecken mit organischen oder künstlichen Materialien. Verwendet werden können Rindenmulch, Stroh, Kompost oder Bändchengewebe. Das Abdecken hat sich beim Baumobst im Gegensatz zum Beerenobst allerdings nicht bewährt.
Dies liegt daran, dass die Beikraut unterdrückende Wirkung organischer Materialien nur ungenügend ist und zudem sehr hohe Mengen erforderlich sind. Hinzu kommt, dass viele Materialien aufgrund ihres weiten Kohlenstoff/Stickstoff-Verhältnisses zu einer Stickstoff-Festlegung im Boden führen und eine verzögerte Erwärmung des Bodens im Frühjahr mit sich bringen. Bei Kernobst kommt hinzu, dass bei abgedecktem Boden die Gefahr von Fraßschäden durch Scher- und Feldmäuse stark ansteigt.
Mittlerweile gibt es eine ganze Reihe ausgereifter Baumstreifenbearbeitungsgeräte auf dem Markt, die eine effektive Beikrautregulierung ermöglichen. Am häufigsten sind Kreiselgeräte. Der Boden wird durch rotierende Kreisel gekrümelt, die mit Messern oder einfachen senkrechten Zinken versehen sind. In der Regel kommen diese Geräte auch mit hohem Bewuchs und ungünstigeren Bodenverhältnissen zurecht und liefern ein gutes Arbeitsergebnis. Je nach Bauart werden die Geräte für den Heck-, Zwischenachs- und Frontanbau angeboten.
Flachschare unterschneiden den Bewuchs mit einem messerartigen Schar. Je nach Bauart wird der abgetrennte Bewuchs und anhaftende Boden anschließend durch einen Rotor zerkleinert. Ein guter Regulierungserfolg stellt sich vor allem bei anschließender trockener Witterung ein. Bei Nässe kommt es häufig zum Verschmieren des Bodens und erneutem Anwachsen des nicht zerkleinerten Bewuchses. Da im Frühjahr oftmals über lange Zeiträume ungünstige Witterungsverhältnisse herrschen, ist mit Flachscharen oft nur ein ungenügender Regulierungserfolg zu erzielen. Ein erfolgreicher Einsatz von Flachscharen hängt vor allem von den örtlichen Bodenverhältnissen. An geeigneten Standorten ist das Verfahren günstig und effektiv.
Scheibeneggen arbeiten in zwei Arbeitsgängen. Im ersten werden die Scheiben am Baum vorbeigeführt und werfen dabei den Boden in die Reihe zu den Bäumen hin. Dabei wird ein Damm geformt. In einem zweiten Arbeitsgang wird der Boden durch nach außen gerichtete Scheiben mit Tastarmunterstützung wieder vom Stamm weg befördert. Nachteilig ist bei dieser Methode, dass sehr viel Boden bewegt wird. Dennoch sind Scheibeneggengeräte aufgrund ihres günstigen Anschaffungspreises und der zuverlässigen Arbeitsweise weit verbreitet.