1. Passen Strauchbeeren auf den Betrieb?
Beerenanbau erfordert viel Fachwissen und Fingerspitzengefühl. Für die rentable Produktion von Qualitätsbeeren muss der Betrieb geeignete Standorte aufweisen. Können die Arbeitsspitzen bewältigt werden?
2. Ist eine Nachfrage für Strauchbeeren vorhanden?
Vor der Pflanzung sollte Klarheit über Möglichkeiten der Vermarktung bestehen. Kommt Direktvermarktung oder Anbau für den Großhandel in Frage?
3. Welcher Intensitätsgrad soll angestrebt werden?
An die innere und äußere Qualität der Tafelbeeren werden immer höhere Anforderungen gestellt. Deshalb wird der professionelle Beerenanbau immer kostenintensiver, und der Druck, regelmäßig hohe Erträge zu erzielen, steigt. Für die Direktvermarktung oder die Verarbeitung kommen auch extensiv erzeugte Beeren in Frage.
Kulturtechnik
Für sämtliche Strauchbeerenarten eignen sich am besten vollsonnige, luftige, jedoch vor starken Winden und Spätfrösten geschützte Lagen. Für eine gute Besonnung sollten die Reihen in Nord-Süd-Ausrichtung angelegt werden. Reihen, die in der Hauptwindrichtung verlaufen, trocknen rascher ab, und die Pflanzen sind so einem geringeren Krankheitsdruck ausgesetzt.
Der Anbau von Himbeeren ist nur auf mittelschweren bis leichten, durchlässigen Böden zu empfehlen. Heidelbeeren verlangen leichte, humose und saure Böden. Brombeeren, Johannisbeeren und Stachelbeeren stellen etwas geringere Ansprüche an den Boden.
Etliche durch Schadorganismen hervorgerufene Krankheiten lassen sich durch einen Witterungsschutz (Regendach) eindämmen. Doch diese Einrichtung verbraucht viele Ressourcen, beeinträchtigt das Landschaftsbild und fördert Spinnmilben. Bei Himbeeren lässt sich das gefürchtete Wurzelsterben deutlich reduzieren, wenn sie auf kompostangereicherten Dämmen angebaut werden.
Die arbeitsintensive Ernte wird wesentlich erleichtert durch den Einsatz von gut gefederten Pflückwagen, was bei druckempfindlichen Früchten auch Quetschungen entgegenwirkt.
Der Arbeitsaufwand im Jahresverlauf ist für die verschiedenen Strauchbeerenarten unterschiedlich und kann auch innerhalb einer Beerenart differieren.