Arznei- und Gewürzpflanzen werden in Gärtnereien oder landwirtschaftlichen Betrieben angebaut. Es sind entweder Spezialbetriebe mit Schwerpunkt Kräuteranbau, oder Kräuterkulturen werden vereinzelt in die landwirtschaftliche oder gemüsebauliche Fruchtfolge aufgenommen. Je nach Absatz stehen die Arznei- und Gewürzpflanzen großflächig oder in kleinen Anbauparzellen.
Der großflächige Anbau von Arznei- und Gewürzpflanzen ist auf die Vermarktung weniger marktführender Arten mit hoher Mechanisierungsstufe ausgerichtet. Typische Kulturen für den großflächigen Anbau sind neben den absatzstarken Arznei- und Gewürzpflanzen (wie Fenchel, Pfefferminze, Melisse) die Frischkräuter, diese vor allem für die Tiefkühlkost und den Trocknungsbereich. Es werden jeweils nur wenige Arten je Betrieb angebaut, deren Standortansprüche zum Betrieb und dessen vorhandener Technik passen.
Für einen kleinflächigen Parzellenanbau entscheiden sich vorwiegend Spezialbetriebe mit vielen Kulturen. Das sind beispielsweise direktvermarktende Betriebe oder Betriebe mit sehr speziellen Absatznischen, wie homöopathische Heilmittelproduktion. Frischkräuter (Bundware) und Raritäten werden ebenfalls eher kleinflächig kultiviert. Kennzeichnend sind ein hoher Handarbeitsaufwand und meist einfache maschinelle Hilfsmittel.
Die Topfkräuter zum Abernten bilden ein zusätzliches Anbausegment. Im geschützten Anbau, unter Folie oder Glas, werden ähnlich dem Feingemüse- und dem Zierpflanzenanbau, auf hohem technischen Niveau vorwiegend Küchenkräuter in Töpfen produziert. Hauptkulturen sind hier Basilikum, Petersilie, Dill und Schnittlauch. Die Vermarktung erfolgt oft über den Großhandel. Auch ökologische Staudengärtnereien produzieren ein vielfältiges Sortiment an Töpfen mit Duft-, Gewürz- und Heilkräutern zum Auspflanzen im Garten. Immer mehr Gartenfreunde schätzen auch eine große Auswahl an Kräuterraritäten, wie verschiedene Salbeisorten oder exotische Kräuter.