Mit der richtigen Saatgut- und Sortenwahl sowie Sätechnik kann entscheidend Einfluss auf den Kulturerfolg und die Qualität des Erntegutes genommen werden. Die Versorgung mit Qualitätssaatgut aus ökologischer Vermehrung ist im Arznei- und Gewürzpflanzenbereich allerdings noch verbesserungswürdig. Bei einigen Arten stehen wenige Sorten zur Verfügung, die Keimfähigkeit und die Triebkraft sind teilweise niedrig. Dies kann zu unbefriedigenden Ergebnissen im Feldaufgang führen.
Sortenwahl
Soweit Sorten verfügbar sind, sollte auf entsprechendes Material zurückgegriffen werden. Besonders bei Arzneipflanzenarten weisen oft nur die Zuchtsorten den verlangten Inhaltsstoffgehalt oder die erforderliche Inhaltsstoffzusammensetzung auf. Bei Körnerfrüchten (Koriander, Kümmel, Fenchel) wird oft eine hofeigene Saatgutvermehrung praktiziert. Problematisch ist dabei die Übertragung samenbürtiger Schaderreger. Die wichtige Selektion von gesunden und leistungsstarken Samenträgern ist zeitaufwändig und im Betriebsablauf schwer zu integrieren. Durch Nachbau verlieren viele Zuchtsorten wichtige Sorteneigenschaften (die Pfefferminze Multimentha beispielsweise spaltet in Aussehen auf und die Rostresistenz nimmt ab, die gefüllt blühenden Ringelblumensorten verlieren ihre Füllung).
Die EU-Öko-Verordnung schreibt die Verwendung von ökologischem Vermehrungsmaterial vor. Nur wenn nachweislich kein ökologisches Vermehrungsmaterial verfügbar ist, ist der Einsatz von nicht ökologischem Saat- und Pflanzgut erlaubt. Der Nachweis der Nichtverfügbarkeit erfolgt über die offizielle Internet-Datenbank OrganicXseeds.
Datenbank OrganicXseeds