Dieser wirtswechselnde Rostpilz überwintert auf fünfnadeligen Kiefernarten (z. B. Weymouthskiefer) und bildet im Laufe eines Jahres fünf verschiedene Sporenformen aus. An den Stämmen und Ästen der Kiefern bilden sich Sporenlager aus Mycelstrukturen (Spermogonien) und nach einigen Jahren auch gelb - orangefarbene Fruchtkörper (Aecidien) aus. Von diesen Fruchtörpern werden Aecidiosporen durch Wind verbreitet und erreichen Blätter ihrer zweiten Wirte, der Johannis- oder Stachelbeeren. Im Sommer erscheinen Sporen (Uredosporen) an der Unterseite des Blattes, die zur Ausbreitung der Krankheit im Bestand führen. Ab Juli entwickeln sich daraus die 1,0 bis 1,5 mm langen, gelbbraunen „Säulchen“ (Teleutosporen), die im Spätsommer keimen, weitere Sporen (Basidiosporen) freisetzen und wiederum Kiefern infizieren.
Da der Säulenrost auch schon an Orten aufgetreten ist, in deren Umgebung keine fünfnadeligen Kiefernarten auftreten, wird vermutet dass der Pilz auch in Form der Uredosporen an abgefallenen Johannisbeerblättern überwintern kann.
Regulierungsstrategien: vorbeugen und bekämpfen
Vorbeugende Maßnahmen
- Pflanzungen in der Nähe von Kieferbeständen meiden
- Entfernung des Falllaubs
- ausgewogene Düngung
- Sortenwahl: Laut der Beschreibenden Sortenliste des Bundessortenamtes (Stand 2002) sind die Schwarzen Johannisbeersorten Bona, Ben Sarek, Julia, Ometa, Polar und Titania wenig anfällig für den Säulenrost, die späten Sorten Ben Alder und Tenah dagegen anfällig. Die Jostabeeren Jogranda, Josta und Jostine sind ebenfalls gering anfällig.
Direkte Bekämpfung mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln
Pflanzenschutzmittel auf Basis von Kupferhydroxid sind zur Bekämpfung von Säulenrost im ökologischen Johannisbeerenanbau nach der Ernte bis vor der Blüte zugelassen.