Speckkäfer haben als Vorratsschädlinge pflanzlicher Produkte eine eher untergeordnete Bedeutung. Sie befallen hauptsächlich tierische Materialien, da sie tierische Eiweiße und Fette zur Entwicklung benötigen. Beispiele sind Käse- und Wurstwaren, Eier, Fischmehl, Tiernahrung, Leder und Felle, Wolle, Därme, Seide. Pflanzliche Produkte befallen sie nur dann, wenn sie ihren Eiweißbedarf ergänzend aus tierischer Nahrung decken können, zum Beispiel in der Lagerung tierischer Lebensmittel beziehungsweise wo sie Jagd auf andere Vorratsschädlinge machen können, oder wo sie Zugang zu Vogel- und Mäusenestern beziehungsweise Kadavern in Mäuse- und Fliegenfallen haben. Neben allen typischen Lagerprodukten befallen sie dann auch Kakao und Schokoladen, Nüsse, und Tabak, und bohren sich in Holz und andere feste Materialien ein. Sie können die Eier und Küken brütenden Geflügels schädigen.
Die Larven verderben Lebensmittel durch ihren Fraß, hinterlassen lange Kotfäden, und schädigen Materialien. Neben Kotfäden und Fraßspuren zeigen zurückgelassene Häute der sich in kurzen Abständen häutenden Larven einen Befall an. Kontakt mit Speckkäfern und den Pfeilhaaren der Larven kann, zum Beispiel bei Inhalation, allergische Reaktionen auslösen.
Biologie und Lebensraum
Speckkäfer treten häufig in Haushalten, Großküchen und der Lebensmittelverarbeitung schädigend auf. Der Gemeine und der Dornspeckkäfer sind im Freiland verbreitet, wo sie sich von Aas ernähren und in Nestern und Bienenstöcken leben. Sie bevorzugen feuchte Umweltbedingungen und entwickeln sich im Temperaturbereich von 15 bis 35 Grad Celsius, können aber auch Minusgrade sowie Hitze für längere Zeit überleben. Insbesondere im Spätsommer und Herbst wandern sie in Vorratslager ein, wo die Weibchen mehrere hundert Eier im Lagergut ablegen. Demgegenüber werden die wärme- und feuchteliebenden Peruanischen Speckkäfer mit Importen tierischer Produkte eingeschleppt. Bis zu 12 Tage nach Eiablage schlüpfen die Larven die sich nach bis zu 24 weiteren Tagen in Holz oder gemauerten Strukturen für zwei Wochen verpuppen. Die geschlüpften Käfer überwintern am Ort der Verpuppung. Die gesamte Entwicklung dauert 1 bis 5 Monate, die Käfer leben bis zu acht Monate. In geschützten Gebäuden können sich so mehrere Generationen im Jahr entwickeln.