Die Kreuzung und Aufzucht der gekreuzten Generationen sowie die Bonituren für die Selektion finden überwiegend in 40 Folientunneln statt. Etwa die Hälfte der Tunnel sind mit Möhren und Rote Bete-Sorten belegt, die andere Hälfte für Blumenkohl und Brokkoli. Zusätzlich werden von den Flächen im Erwerbsanbau vier Hektar für den Sichtungsanbau unter Praxisbedingungen genutzt. "Sorten, die sich hier nicht bewähren, nehmen wir auch gleich aus den Folientunneln", erklärt Christiansen.
Um brauchbare Sorten zu entwickeln, wird streng selektiert. So bleiben zum Beispiel von 80 Brokkoli-Pflanzen in einem Tunnel nur acht Pflanzen übrig für die Kreuzung der nächsten Generation. "Die Bonituren und die Selektion der Kreuzungen fallen arbeitsmäßig gar nicht so sehr ins Gewicht", erklärt Heinz-Peter Christiansen. "Der größte Aufwand ist für uns, die Pflanzen bis zur generativen Phase gesund zu halten. Das kann im Fall von Kohl schon mal ein dreiviertel Jahr sein."
Um die wertvollen Kreuzungen vor Pilzbefall, Schaderregern und der zunehmenden Hitze durch die Klimakrise zu schützen, hat der Betrieb inzwischen eine zusätzliche Mitarbeiterin angestellt. Insgesamt schätzt der Betriebsleiter den Arbeitsaufwand für die Züchtungsarbeit und die Sortenanmeldung auf 6.000 Stunden im Jahr. Dafür sind hier vier feste Mitarbeitende beschäftigt.