Wie ist der Maedi-Visna-Status der Rasse Rauhwolliges Pommersches Landschaf?
Die niedrige ermittelte Maedi-Visna-Virus (MVV) Seroprävalenz bei den Rauhwolligen Pommersche Landschafe bietet eine gute Ausgangslage, um das Virus vollständig aus dieser Rasse zu eliminieren. Die Sanierung Maedi-Visna-Virus-positiver Herden basiert derzeit auf regelmäßigen serologischen Untersuchungen der gesamten Herde (alle Tiere über ein Jahr) und Merzung positiver Schafe und/oder mutterloser Aufzucht. Um die Einschleppung dieser Krankheit in eine MVV-negative Herde zu verhindern, sollten Tiere vor dem Zukauf auf das Virus getestet werden. Auch Auktionen sollten ausschließlich
mit negativ getesteten Tieren stattfinden.
Ist die TMEM154 E35K-Variante eine mögliche Option für die Sanierung Maedi-Visna-Virus-positiver RPL-Herden?
Die untersuchten Rauhwolligen Pommerschen Landschafe mit dem TMEM154 E35K-Genotyp KK waren seltener mit dem MVV infiziert. Allerdings war dies wahrscheinlich aufgrund der niedrigen Anzahl von MVV-positiver Schafe nicht statistisch signifikant. Auch zeigte dieser Genotyp – wie bei anderen Schafrassen – keine absolute Resistenz. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass sich eine Selektion auf den Genotyp KK in MVV-positiven Herden günstig auf den Infektionsdruck auswirken kann. Zumindest der Einsatz von Böcken mit diesem Genotyp sollte in MVV-positiven Herden in Betracht gezogen werden.
Ist eine MVV-Resistenzzucht in dieser Rasse möglich und zu empfehlen?
Die anhand der molekulargenetischen Daten berechneten Diversitätsparameter deuten darauf hin, dass die Diversität der Rasse RPL nicht gefährdet ist. Auch durch die recht hohe K-Allel-Frequenz (53 Prozent) wäre eine MVV-Resistenzzucht daher ohne Gefahr für die genetische Vielfalt der Rasse möglich. Trotz diesen günstigen Bedingungen kann eine Selektion der gesamten Rasse auf den Genotyp KK aktuell nicht empfohlen werden, da ein Effekt auf die MVV-Empfänglichkeit beim Rauhwolligen Pommerschen Landschaf noch nicht eindeutig nachgewiesen werden konnte. Hierzu besteht weiterer Forschungsbedarf.