Aufbau einer Gewebe-/DNA-/Genotypen-Datenbank
Umfangreiche Datenbanken mit Gewebe-, DNA- und Genotypen-Informationen wurden für eine DSN-Population aufgebaut, die eine geeignete Lernstichprobe für genomische Analysen basierend auf SNPs (Unterschiede in der DNA an einzelnen Positionen des Genoms) darstellt.
Genetische Marker aus genomischen Analysen
In genomweiten Assoziationsstudien wurden die Merkmale von DSN-Tieren mit der genomischen Information statistisch in Verbindung gebracht. Damit wurden SNPs und Gene identifiziert, die Merkmale der Milchleistung, Wachstums- und Fleischleistung, des Geburtsgewichts, der Fruchtbarkeit und der Tiergesundheit beeinflussen.
Das Gen MGST1 beeinflusst den Milchfettgehalt
Der signifikanteste Effekt wurde auf Chromosom 5 für den Milchfettgehalt gefunden (siehe Grafik). Das wahrscheinlichst kausale Gen ist MGST1, das die Produktion von Fetten in der Milchdrüse regulieren könnte und bereits mit dem Milchfettgehalt bei Holsteins in Verbindung gebracht wurde.
Weitere Ergebnisse der genomischen Analyse
- Die genomische Inzucht ist in der DSN-Population geringer und die genetische Diversität höher als in Holsteins.
- Die für die hohe Milchleistung bei Holstein verantwortliche DGAT1-Variante ist in DSN fixiert und wird somit nicht zur Erhöhung der Milchleistung genutzt.
- Die für die menschliche Gesundheit günstige A2-Variante des β-Kasein-Proteins liegt in DSN nur in geringer Frequenz (16,5 Prozent) vor.
- Die Erhöhung der A2-Variante könnte eine Vermarktung von A2-Milch als Nischenprodukt ermöglichen.
- Bekannte Mutationen für Hornlosigkeit liegen in DSN nicht vor. Somit können keine hornlosen DSN-Rinder gezüchtet werden, um das Tierwohl zu steigern.
Fazit
Die Rasse DSN erfordert eine sorgfältige Balance in der Zucht, um die Milch- und Fleischleistung zu berücksichtigen. Ein Fokus liegt darauf, Inzucht zu minimieren und die genetische Diversität in dieser Rasse zu erhalten.