Ermittelte Reputationsrisiken
Reputations- und Imagerisiken sind insbesondere in den vor- und nachgelagerten Bereichen der Bio-Tierhaltung zu finden (Zucht, Transport und Schlachtung). Auch im Bereich der Geflügelhaltung besteht die Gefahr, einen Imageschaden zu erleiden. Denn auch in der Bio-Geflügelhaltung gibt es Defizite bei der Tiergesundheit und die mitunter großen Betriebsgrößen entsprechen nicht den Erwartungen der Gesellschaft.
Hohe Erwartungen in der Bevölkerung
Die Bevölkerung hat grundsätzlich eine hohe Erwartungshaltung an die Bio-Tierhaltung. Sie geht davon aus, dass es den Tieren besser geht und sich die Standards klar von der konventionellen Tierhaltung abgrenzen. Gleichzeitig fördert hohes Unwissen eine teils überhöhte Erwartungshaltung.
Vertrauen in Bio-Tierhaltung moderat bis hoch
Einmal vorhandenes Vertrauen ist relativ stabil, auch wenn Erwartungen enttäuscht werden. Denn viele Verbraucherinnen und Verbraucher nehmen Bio aktuell als die beste Option hinsichtlich einer guten Tierhaltung wahr.
Vertrauensfördernde Maßnahmen
Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem eine muttergebundene Kälberaufzucht von Bio-Käufern gewünscht ist und ihr Vertrauen fördern kann. Weitere relevante Aspekte sind strengere Vorgaben für Herdengrößen sowie für Transport und Schlachtung der Tiere.
Alternative Schlachtmethoden als Vermarktungsargument
Insbesondere Bio-Käufer zeigen eine positive Einstellung und Kauf- sowie Zahlungsbereitschaft für Produkte aus alternativen Schlachtmethoden wie Weideschuss und mobilen Schlachtstätten. Die Ergebnisse zeigen weiterhin, dass die Bedenken gegenüber diesen Schlachtmethoden allgemein eher gering sind. Sind Bedenken vorhanden beziehen sich diese eher auf die Hygiene als auf den Tierschutz. Im Allgemeinen werden die Verfahren als stressärmer für die Tiere wahrgenommen.
Kommunikation sollte transparent und realistisch sein
Eine zu idyllische "Bilderbuchdarstellung" der Bio-Tierhaltung wird tendenziell abgelehnt, weshalb Expertinnen und Experten zu einer realitätsnahen Kommunikation der Herausforderungen und deren Lösungsansätzen raten.
Zum Abschlussbericht des Projekts