Grabwespen als Nützling
Ziel des Projektes war es, eine für die Blattlausbekämpfung geeignete Grabwespenart zu identifizieren sowie deren Potential und Anforderungen für die Zucht und den Einsatz in der Praxis zu ermitteln. Die Grabwespe P. lethifer erwies sich als geeignet, da sie durch ihre Nistvorlieben gut zu fangen bzw. anzusiedeln ist. Zudem ist die Art häufig und überall in Deutschland verbreitet.
Zucht
Für den Aufbau einer Zucht erwiesen sich Trappnester aus Holunder als geeignet. Die Hauptaktivitätszeit im Freiland lag zwischen Juni und August. Während im Freiland von ein bis zwei Generationen im Jahr berichtet wird, konnten im Labor vier Generationen ohne Kühlintervall gezüchtet werden.
Nisthabitatsystem
Für die kommerzielle Zucht und Ausbringung von P. lethifer wird ein standardisiertes Nisthabitatsystem benötigt. Hierfür wurden im ersten Schritt die Nistpräferenzen von P. lethifer ermittelt. Sowohl im Freiland als auch unter kontrollierten Bedingungen präferierte P. lethifer Niströhren eines Durchmessers von mindestens 6,5 Millimeter. Als alternatives Nistmaterial anstelle von Pflanzenmark wurden Holzschäume getestet. Holzschaum auf der Basis von Holunder wird generell von P. lethifer zur Nestanlage akzeptiert. Ein erster Nistsystemprototyp wurde entwickelt. Für eine spätere Nutzung ist eine weitere Optimierung des Schaums erforderlich.
Effizienz
In Gewächshausversuchen mit Puffbohnen erzielten bereits geringe Anzahlen an Grabwespen (vier beziehungsweise sechs Grabwespen) je Pflanze über mehrere Wochen eine deutliche Reduktion des Blattlausbefalls im Vergleich zur Kontrolle ohne Grabwespen.
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