Leguminosenschädlinge in Ackerbohnen und Erbsen

Leguminosenschädlinge in Ackerbohnen und Erbsen

Der Befall durch Ackerbohnen-, Erbsen- und Blattrandkäfer sowie Erbsengallmücke wurde in drei Modellregionen in Hessen, Sachsen und Sachsen-Anhalt im Laufe von drei Anbauzyklen analysiert. Informationen zum Flächenabstand, zum Saatzeitpunkt, zum Feldaufgang und zur Saatgutqualität wurde zur jeweiligen Befallstärke in Beziehung gesetzt. Risikobehaftete beziehungsweise befallsschwache Anbaukonstellationen wurden identifiziert und präventive Anbauempfehlungen abgeleitet.

Befallsrisiken und Schadensprävention mit Empfehlungen für die Landwirtschaft

Empfehlungen für die Praxis

Präventive Maßnahmen Ackerbohnen- und Erbsenkäfer

Sind bisher leider unzureichend. Saatgut ohne lebende Käfer (Z-Saatgut) verwenden.

Präventive Maßnahmen Blattrandkäfer

Weite Flächenabstände und/oder eine etwas spätere Aussaat können den Befallsdruck durch eintreffende Käfer minimieren und sind die erste Weichenstellung, um weitere, direkte und indirekte Folgeschäden durch einen Befall zu vermeiden.

Faktor Schlagdistanz

Bedingt nutzbar gegenüber Erbsenkäferbefall, war aber gegenüber Ackerbohnenkäferbefall, selbst bei weiten Flächenabständen, ohne Einfluss. Dies wird wahrscheinlich einer räumlich unabhängigen Verteilung des Schädlings zuzuschreiben sein, entstanden durch ein aktives Aufsuchen weit entfernter Überwinterungsorte, passive Verschleppung durch Nacherntetransport bis zur Einlagerung, sowie der Aussaat von Lebendbesatz mit käferbefallenem Saatgut. Die Flugaktivität der Erbsengallmücke erwies sich für Sachsen-Anhalt seit 2018 als wieder ansteigend, ist auf Grund der ausgebliebenden Schädigung der Knospen aber bisher nachrangig.


Es sollte ausschließlich Saatgut ohne lebende Käfer (Z-Saatgut) verwenden werden.


Schlagseparierung und Feldaufgang

Bieten beim Blattrandkäfer konstruktive Ansatzpunkte zur Minderung des Initialbefalls durch erwachsene Käfer. Geringere anfängliche Befallsexposition von Erbsen und Ackerbohnen sollte durch weitere anbautechnische Maßnahmen zur Minderung von Larvenfraß an den Wurzelknöllchen ergänzt werden.

Hinsichtlich der Einflüsse von Blattrandkäferbefall auf die Pflanzenentwicklung und Ertragsbildung im Endergebnis besteht weiterer Untersuchungsbedarf.

Informationen zum Projekt


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