Bio-Olympiade mit regionalen Vereinen

Bio-Olympiade mit regionalen Vereinen

Goldmedaille für Bio-Champions

  • Akteure: Betriebsleitung und Arbeitskräfte des Biohofes, Mitglieder örtlicher Vereine
  • Zielgruppe: Örtliche Vereine und Dorfgemeinschaft
  • Zielsetzung: Ansprache von Personen, die bisher wenig Bezug zum Ökolandbau hatten, Imagebildung durch sympathische Gemeinschaftsaktion von großem regionalem Interesse
  • Teilnehmerzahl: Prinzipiell offen, optimal zehn Vereinsteams mit je zehn Personen
  • Jahreszeit: Frühjahr, Frühsommer oder Herbst (nicht in den Sommerferien)
  • Zeitrahmen:circa sechs Monate von der Idee bis zum Aktionstag
  • Veranstaltungsdauer: Ein Tag
  • Voraussetzungen: Ausreichend freie Fläche auf dem Hof beziehungsweise dem Betriebsgelände für Wettkämpfe, engagiertes kommunales Vereinswesen

Die Idee

Machen Sie Ihren Biohof zum Schauplatz der "Bio-Olympiade". Laden Sie alle örtlichen Vereine zum Mitmachen ein. Die Teams müssen landwirtschaftliche Schnelligkeits-, Geschicklichkeits- und Wissenswettkämpfe bestreiten, zum Beispiel Strohballenweitwurf oder Gewichte schätzen. Die Dorfgemeinschaft darf zuschauen und anfeuern. Der Bürgermeister übernimmt die Eröffnung und Siegerehrung. Den anschließenden gemütlichen Abend gestalten die Musikvereine aktiv mit.

Die Planung

Mögliches Programm

  • Begrüßung durch die Betriebsleitung
  • Offizielle Eröffnung durch die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister
  • Team-Wettkämpfe mit verschiedenen Aufgaben
  • Siegerehrung der drei besten Teams durch die Bürgermeisterin oder den Bürgermeister
  • Infostände des Hofes sowie der teilnehmenden Vereine unter anderem mit Infos zum Ökolandbau sowie zum Thema "Bewegung und Ernährung"
  • Getränke und Essensstände
  • Gemütlicher Abend mit musikalischer Unterhaltung durch Musikvereine

Sonstige Tipps

  • Betonen Sie, dass bei der Team-Olympiade Spaß und Fairness im Mittelpunkt stehen.
  • Sanitätsdienst anfordern, zum Beispiel DRK, ASB
  • Bauen Sie als Schutz vor schlechtem Wetter, zu starker Sonne beziehungsweise für das Abendprogramm ein Zelt mit Biertischen und -bänken auf.
  • Fragen Sie bei einem Sportverein, ob ein "Treppchen" für die Siegerehrung zur Verfügung gestellt werden kann.
  • Alle Teilnehmenden und freiwillig helfenden erhalten Verpflegungsbons.

Kosten

  • Material für Wettkampfstationen, wenn möglich aus eigenem Bestand
  • Medaillen oder Pokale mit Gravur (Pokale gibt es ab fünf Euro, Medaillen ab drei Euro)
  • Verpflegung für Helfenden und Teilnehmende
  • Mikrofonanlage, Zelt sowie Bierzeltgarnituren (kostenlos zum Beispiel bei teilnehmenden Vereinen, fünf bis zehn Euro/ Stück beim Getränkehandel ausleihen)
  • Tagessatz für Sanitätsdienst (circa 200 Euro für Krankenwagen und zwei Sanitäterinnen oder Sanitäter)
  • Top-Preise für die ersten drei Gewinnerteams, zum Beispiel Biogourmetkorb mit Wein oder Sekt aus ökologischer Erzeugung, Trostpreise für alle Teilnehmenden, zum Beispiel ein Bioapfel
  • GEMA-Gebühren (www.gema.de)
  • Gegebenenfalls Honorar für Moderation

Lokale Medienarbeit

Rufen Sie die örtlichen Vereine über die lokalen Medien auf, bei der Bio-Olympiade aktiv mitzumachen. Verschicken Sie zwei Wochen vor der Veranstaltung eine Pressemitteilung, in der Sie die Medienvertreter und interessierte Zuschauerinnen und Zuschauer einladen. Weisen Sie auf Programmpunkte hin. Bekanntmachung über Kommune, Publikationen und Internetseiten der Kooperationspartner, Sponsoren und Vereine; Pressemitteilung an überregionale Bio-Medien wie Schrot & Korn, EVE, Bio-Boom, Mahlzeit, Landwirtschaftliche Wochenblätter schicken

Personalbedarf

Betriebsleitungen als Ansprechpartnerinnen und -partner, pro Wettkampfstation mindestens zwei Arbeitskräfte oder Helfende als Jury, ausreichend Personal für die Verpflegungsvorbereitung, Ausschank und Verkauf einsetzen.

Kontaktsuche/ Kooperationspartner

Informieren Sie sechs Monate vorher die Gemeindeverwaltung beziehungsweise das Bürgermeisterbüro über Ihre Idee und bitten Sie um personelle Unterstützung durch den Bürgermeister am Aktionstag sowie um organisatorische bei der Vereinsansprache (Verteilernutzung). Adressen können Sie auch gegebenenfalls im Internet recherchieren. Fragen Sie Lieferanten, Kooperationspartner, Verarbeiter aus der Region sowie ortsansässige Geschäftleute, Unternehmen, Krankenkassen und Banken als Sponsoren an.

Rechtliche Aspekte

Setzen Sie sich frühzeitig mit dem Ordnungs- und Gesundheitsamt Ihrer Kommune in Verbindung und erkundigen Sie sich nach den Bedingungen für den "Ausschank" beziehungsweise Verkauf von Speisen und Getränken. Klären Sie vorab mit Ihrer Haftpflichtversicherung, ob alle möglichen Risiken, zum Beispiel Verletzungen der Teilnehmenden oder von freiwillig Helfenden abgesichert sind.

Mögliche Wettkampfdisziplinen

Jeweils ein gemischtes Team von circa zehn bis 15 Vereinsmitgliedern - Männer, Frauen, Kinder und Jugendliche - muss bei der Bio-Olympiade gegen die Teams von anderen Vereinen antreten. Spannend wird es, wenn die einzelnen Teamvertreter untypische Aufgaben erhalten, zum Beispiel Männer beim Kartoffelwettschälen. Die Bio-Olympiade sollte moderiert werden, zum Beispiel von der Betriebsleitung oder Mitarbeitenden des Hofes. Wenn ein externer Moderator engagiert wird, müssen weitere Kosten eingeplant werden.

Hier werden exemplarisch einige Disziplinen vorgestellt, die bei Ihrer Bio-Olympiade sowohl im Freien als auch in Räumen, zum Beispiel in der Scheune, im Probierraum durchgeführt werden können. Die Punkte aus allen Wettkampfstationen werden addiert, um die besten drei Teams zu ermitteln.

Strohballenweitwurf

Jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter eines Vereinsteams wirft einen Strohballen soweit wie möglich. Für den weitesten Wurf gibt es zehn Punkte, der Zweite erhält fünf und der Drittbeste drei Punkte. Aus den Strohballen kann anschließend eine Hüpfburg aus Stroh für die kleinen Zuschauenden gebaut werden. Je nach vorhandenem Platz und der Anzahl der konkurrierenden Teams müssen gegebenenfalls mehrere Wettkampfrunden durchgeführt werden.

Kohlkopf-Wettlauf

Jeweils eine Vertreterin oder ein Vertreter eines Vereinsteams nimmt einen Kohlkopf zwischen die Beine und läuft damit eine Strecke von circa 50 bis 100 Metern, ohne den Kohl zu verlieren.

Apfelschäl- oder Kartoffelschälwettbewerb

Jeweils eine erwachsene Person eines Vereinsteams tritt beim Schälwettbewerb gegen andere Teilnehmende an. Wer in drei Minuten die meisten Äpfel oder Kartoffeln schälen kann, erhält zehn Punkte und so weiter.

Milchkannenrennen

Hier geht es um Schnelligkeit aber auch darum, nichts zu verschütten, sonst gibt es Punktabzug.

Kartoffelsackhüpfen

Kann gut in der Scheune oder im Stall durchgeführt werden und ist eine lustige Kinderdisziplin.

Geschichten-Mosaik

Hier wird das Gedächtnis trainiert. Die Teams vervollständigen einen Satz, der immer wieder von vorne wiederholt werden muss, zum Beispiel "Auf dem Biobauernhof leben…". Eine unparteiische Jury hört genau hin oder nimmt den Wettbewerb sogar auf Kassette/ Video auf. Das Team, das die meisten Begriffe ergänzt hat, ohne durcheinander zu kommen, erhält die meisten Punkte. Damit die Besuchenden zuhören können, sollte das Spiel mit Mikrofon durchgeführt werden.

Kostümwechsel

Ein Biobauer hat am Tag viele verschiedene Aufgaben, bei denen sich natürlich auch die Kleidung unterscheidet. Zwei Teilnehmende von zwei Vereinsteams treten gegeneinander an und ziehen einmal ein Hemd, einen Arbeitsoverall, Gummistiefel über und wieder aus, dann ziehen sie so schnell wie möglich einen Anzug mit Krawatte (richtig gebunden!) an. Die Zeit wird gestoppt und hinterher unter allen Teilnehmenden verglichen.

Erbsentransport

Zwei Kinder von zwei Vereinsteams treten gegeneinander an und müssen mit dem Strohhalm Erbsen ansaugen und ohne Hände von einer Schale in die andere transportieren. Wer von allen Teilnehmenden in drei Minuten die meisten Erbsen transportiert hat, ist Sieger.

Gewichte schätzen

Hier ist Wissen und gutes Einschätzungsvermögen gefragt. Die Teilnehmenden müssen Gewichte von vorher abgewogenen Produkten schätzen, zum Beispiel Äpfel, Getreide, Bohnen und ihre Lösungen mit Namen auf ein Blatt Papier schreiben. Wer am nächsten am realen Gewicht ist, bekommt die höchste Punktzahl.

Wettmelken

Das Wettmelken ist ein typisches landwirtschaftliches Spiel und begeistert die
Zuschauenden. Um die Kühe nicht zu strapazieren, sollten Sie dafür ein Melkspiel ausleihen (zum Beispiel über Spielverleihe im Internet, Kosten circa 180 Euro pro Tag für eine richtige Kuhattrappe ohne Anlieferung und Aufpreis oder regionale Landjugendorganisation).

Montagsmaler

Diese Disziplin wird am besten in einem Raum durchgeführt mit Hilfe eines Overheadprojektors (kann in einer Schule oder Kirchengemeinde ausgeliehen werden). Auf Folie malt ein Mitglied des Teams Motive aus dem Ökolandbau, die restlichen Teammitglieder müssen den Begriff erraten. Das Team, das in fünf Minuten die meisten Begriffe errät, erhält die meisten Punkte.

Wissensspiel

Beim Wissensspiel stellt der Moderator Fragen zum Biobetrieb und der ökologischen Landwirtschaft. Die Teammitglieder dürfen sich beraten und dann Ihre gemeinsame Lösung auf einen Zettel schreiben. Das Team mit den meisten richtigen Antworten hat dann im Wissensspiel die Nase vorn.

Torwandschießen

Torwände können ausgeliehen werden (Kosten sehr hoch: circa 320 Euro plus
Anlieferung und Betreuungspersonal, aufblasbare Variante gibt es für circa 100 Euro plus Lieferkosten). Da empfiehlt es sich, sie selbst zu bauen und mehrmalig zu nutzen. Daraus können Sie sogar eine eigene kleine Aktion machen, wenn Sie die Torwand in Kooperation mit einer Schreinerei oder Sägewerk bauen lassen und dann Kinder einladen, sie mit Motiven aus dem Ökolandbau zu bemalen.


Letzte Aktualisierung 04.07.2016

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