Sinnesschulung in Kindergarten und Schule

Sinnesschulung in Kindergarten und Schule

Geschmack auf Zack!

  • Initiator/ Impulsgeber: Erzieher, Lehrer
  • Akteure: Erzieher, Lehrer, Eltern
  • Zielgruppe: Kinder und Jugendliche im Alter von fünf bis 14 Jahren
  • Zielsetzung: Schulung der geschmacklichen Wahrnehmung und von bewusstem Essverhalten
  • Teilnehmerzahl: Ganzjährig
  • Jahreszeit: Frühjahr bis Herbst
  • Zeitrahmen: Vier Wochen Planung
  • Veranstaltungsdauer: Ein bis drei Stunden, je nach Programm und Alter der Kinder
  • Veranstaltungsdauer: Sinnesschulung auf dem Bio-Bauernhof, im Bio-Laden, initiiert durch Betriebsleiter/ Ladner

Die Idee

Kinder und Jugendliche haben oft keinen Bezug mehr zur Lebensmittelerzeugung und wissen nicht mehr, wie frische Produkte riechen, schmecken und sich anfühlen. Erstellen Sie zusammen mit Ihren Kindergartenkindern oder Schülern, zum Beispiel im Sachkunde- oder Biologieunterricht einen Sinnesparcours, bei dem Produkte aus dem ökologischen Landbau erfühlt, erschmeckt usw. werden. So lernen Kinder mehr über gesunde Ernährung und Aussehen, Geschmack, Geruch, Konsistenz und Herkunft von ökologisch erzeugten Lebensmitteln.

Die Planung

Mögliche Bestandteile

  • Schmecken: Wie schmeckt was? Wie fühlt es sich auf der Zunge an? Was schmeckt wem besser? Ziel: Erkennen der Geschmacksarten, Entdecken, dass auch Mund und Zunge tasten. Durch Zunahme des Verarbeitungsgrades wird das "Mundgefühl" eines Lebensmittels verändert.
  • Hören: Der Frische-Test; Ziel: Den Frischezustand einiger Lebensmitteln akustisch zu beurteilen
  • Fühlen: Was ist drin im Stoffbeutel? Wie fühlt es sich an? Ziel: Die Hände können das Gefühl auf der Zunge vortasten, Kennenlernen und Unterscheiden von Produkten
  • Riechen: Wie riecht was? Ziel: Steigerung der Geruchsunterscheidung, bewusstes Riechen, Wecken von Erinnerungen durch Gerüche

Sonstige Tipps

  • Bei den Verbraucherzentralen kann ein Sinnesparcours "Erlebniswelt Essen. Knackig, duftig, bunt" bestehend aus fünf runden Holztischen, für Schulprojekte und Aktionen bestellt werden.
  • Die Sinnesschulung kann mit der Zubereitung von Bio-Lebensmitteln und einem gemeinsamen Essen verbunden werden, zum Beispiel Möhren ertasten und als Rohkost erschmecken, dann eine Möhrensuppe davon kochen; saisonale Produkte verwenden; Kräuter erfühlen und riechen, dann Tee zubereiten.

Kosten

  • Kosten für Bio-Lebensmittel; gegebenenfalls kann mit den Eltern ein Unkostenbeitrag pro Kind vereinbart werden, zum Beispiel zwei bis drei Euro
  • Materialkosten für Ausstattung des Sinnesparcours, zum Beispiel Pappboxen, Holz, Glasbehälter

Inhaltliche Vor- und Nachbereitung

Die Sinnesschulung kann in eine Unterrichtseinheit zu den Themen "ökologische Landwirtschaft" oder "gesunde Ernährung" integriert werden. Nach der Sinnesschulung können die Kinder/ Jugendlichen ihre Erfahrungen und Eindrücke diskutieren, malen, als Aufsatz oder Artikel für die Schülerzeitung/ Internetseite formulieren sowie eine Sinnesschulung für ihre Eltern vorbereiten.

Kontaktsuche/ Kooperationspartner

  • Frische Bio-Produkte können Sie im Bio-Laden, Bio-Supermarkt oder direkt auf dem Bio-Hof kaufen.
  • Fragen Sie Ernährungsberater der Verbraucherzentralen, ob sie die Aktion unterstützen.

Auf jeden Fall beachten:

Die Schüler können an einem Termin die Sinnesschulung auch für ihre Eltern organisieren und sie dazu in die Schule einladen.

Tipps für die Umsetzung

Nachfolgend wird ein möglicher Aufbau und Ablauf der Sinnesschulung (für Schüler von acht bis 14 Jahren) beschrieben.

Projektplanung

  • Einführung und Aufbau: Zeitbedarf: ca. 25 Minuten; kurze Einführung und Einteilung der Schüler in fünf Gruppen, die die einzelnen Stationen vorbereiten
  • Durchführung der Sinnesstationen: Zeitbedarf ca. 40 Minuten

Station Sehen: "Das Auge isst mit"

  • Material/ Lebensmittel: Schälchen, Löffelchen zum Probieren, Arbeitsblatt, Zuckercouleur oder Lebensmittelfarbe, 500 g Naturjoghurt (Joghurt in Schälchen füllen und unterschiedlich einfärben)
  • Lernziele: Das Auge als wesentlichen Entscheidungsfaktor bei der Wahl und Erkennung von Lebensmitteln wahrnehmen
  • Ablauf: Nacheinander probieren die Schüler die einzelnen Joghurtportionen und sollen auf ihrem Arbeitsblatt notieren, welche Geschmacksrichtung (z. B. Erdbeere, Orange oder Zitrone) sie den einzelnen eingefärbten Schälchen zuordnen würden.

Station Hören: "Genuss mit den Ohren"

  • Material/ Lebensmittel: Augenbinde, Schälchen, Äpfel, Möhren, Chips, Nüsse, Butterkekse, Knäckebrot
  • Lernziele: Die Schüler lernen, dass Essgeräusche nicht nur Schmatzen oder Schlürfen sind, sondern uns auch viele Informationen über die Frische und Beschaffenheit der Lebensmittel geben.
  • Ablauf: Reihum werden einem Kind die Augen verbunden. Ein Mitschüler sucht sich dann ein Lebensmittel aus und kaut es dem Kind mit den verbundenen Augen vor. Dieses soll nun anhand der Geräusche erraten, welches Lebensmittel ausgesucht wurde.

Station Riechen:"Die Nase schmeckt mit"

  • Material/ Lebensmittel: Gläser, Strohhalme, verschiedene rote Fruchtsäfte zum Beispiel Himbeere, Johannisbeere, Kirsche, Traube
  • Lernziele: Die Schüler lernen, dass Riech- und Schmeckempfindungen eine enge Einheit bilden. Erst das Einatmen eines Duftes und das Wahrnehmen von speziellen Aromen während des Kauvorgangs lassen uns Lebensmittel genau erkennen.
  • Ablauf: Die Schüler halten sich mit der Hand die Nase zu. Sie sollen nun mit dem Strohhalm oder eigenem Probierbecher einen Saft probieren und erschmecken, welchen Fruchtsaft sie getrunken haben. Nach einigen Sekunden sollen sie die Nase öffnen.

Station Schmecken: "Geschmacksdetektive gesucht"

  • Material/ Lebensmittel: Schälchen, Arbeitsblatt, Bananen, Rosinen, Zitrone, saure Gurke, Salzstangen, gesalzene Nüsse, Grapefruit, bitterer Salat zum Beispiel Endivien, Chicoree
  • Lernziele: Die Schüler lernen die einzelnen Geschmackszonen der Zunge kennen und die wahrgenommenen Geschmacksmischungen bei Lebensmitteln in die Geschmacksqualitäten süß, sauer, salzig und bitter einzuteilen.
  • Ablauf: Die Schüler probieren aus jeder Geschmacksgruppe ein oder mehrere Lebensmittel und tragen anschließend auf dem Arbeitsblatt ein, welche Geschmacksrichtungen sie erkennen und welcher Zungenregion sie die Lebensmittel zuordnen würden.

Station Tasten: "(Be)greifen heißt verstehen"

  • Material/ Lebensmittel: große, blickdichte Stoffbeutel (Kartoffelsack oder Kissenbezug), Augenbinde, Aufgabenbeschreibungen und Arbeitsblätter, sechs bis sieben Sorten festes Obst/ Gemüse der Saison (je ein Stück), eine Walnuss, dicke Nudeln
  • Lernziele: Die Schüler lernen, dass der Tastsinn uns genaue Informationen über die Form, Struktur und Konsistenz von Lebensmitteln liefert. Der Tastsinn ist aber auch gleichzeitig für unser Temperatur- und Schmerzgefühl verantwortlich.
  • Ablauf: Die Schüler sollen nur durch Tasten erkennen, welche Lebensmittel sich in dem Beutel befinden und möglichst viele genau benennen können.

Nachbereitung: Zeitbedarf ca. 25 Minuten

  • Lernziele: Die Schüler sollen ihre Sinne besser kennen lernen und die Beeinflussung der Wahrnehmung verstehen.
  • Gruppenreflexion und Auflösung: Was hat die Schüler besonders beeindruckt? Womit hätten sie nicht gerechnet? Welches Spiel fanden sie am besten? etc.; es kann noch einmal "nachgeschmeckt" und alles aufgegessen werden.

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Ferkel auf einer Wiese.

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