Die Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland kaufen immer mehr Bio-Käse: Die Einkäufe steigen 2020 nach Daten von Januar bis November im Vergleich zum Vorjahreszeitraum sowohl bei Hartkäse als auch Schnittkäse in Bio-Qualität. Genau so haben die Einkaufsmengen an Bio-Weichkäse und Bio-Frischkäse im Betrachtungszeitraum zugelegt.
Fast zu gleichen Teilen wird das Angebot von Hartkäse, Schnittkäse, Weichkäse und Frischkäse dominiert. Den größten Anteil stellten 2020 die Einkäufe von Frischkäse aus ökologischer Produktion. Bekannte Standardsorten wie Gouda und Tilsiter bei Schnittkäse, Emmentaler und Bergkäse bei Hartkäse oder Brie und Camembert bei Weichkäse bilden meist die Basis des Käsesortiments.
Die konventionellen Lebensmitteleinzelhandelsketten (LEH) bieten seit einigen Jahren ein größeres Bio-Käsesortiment an. Die Einkaufsmengen sind sowohl in den Vollsortimentern als auch bei einigen Discountern spürbar gestiegen. Bei den Discountern werden mengenmäßig mit Abstand die größten Bio-Käseeinkäufe bei Aldi Süd und Aldi Nord getätigt.
Immer mehr Bio-Käse wird in der Selbstbedienungstheke, also vorverpackt, gekauft. Dies ist die Darreichungsform, der im konventionellen LEH eine große Bedeutung zukommt, so dass dort mehr als die Hälfte der Bio-Käseeinkäufe getätigt werden. Dieser Trend wird durch das wachsende vorverpackte Bio-Käseangebot unterstützt.
Bio-Käse gehört, wenn es um die Bedienung an der Theke geht, zu einem traditionell wichtigen Produkt im Naturkosthandel. Dieser hat sich auch von der positiven Entwicklung der Einkaufsmengen bei Bio-Käse nicht vom konventionellen LEH abhängen lassen. Das höhere Preisniveau hat die treue Bio-Kundschaft nicht abgeschreckt.
Bio-Anteil bei Käse im LEH noch gering
Die steigende Nachfrage nach Bio-Käse hat den Bio-Anteil erhöht: Immerhin kommen 3,8 Prozent aller Käseeinkäufe von Januar bis November 2020 auf das Konto von Bio-Käse. Die Umsatzanteile sind auf sechs Prozent gewachsen. Höherwertige Sorten haben einen größeren Anteil am Bio-Käsesortiment. Die Preisaufschläge für vergleichbare Sorten/Verpackungen dagegen fallen vergleichsweise klein aus. Insbesondere an Käsetheken sind die Preisunterschiede verglichen mit einer Käsetheke im Vollsortimenter häufig gering.