"Moore entziehen der Atmosphäre weltweit jedes Jahr 150 – 250 Millionen Tonnen Kohlenstoffdioxid (CO2) und wirken damit als Kohlenstoffsenke. Das von den Pflanzen während ihres Wachstums aufgenommene CO2, wird nach ihrem Absterben im Torf festgelegt. Im Laufe vieler Jahrtausende haben sich Moore so zu einem gigantischen Kohlenstoffspeicher entwickelt. Obwohl sie nur 3 Prozent der terrestrischen Erdfläche bedecken, binden sie in ihren Torfschichten ein Drittel des terrestrischen Kohlenstoffs, etwa das doppelte wie alle Wälder weltweit in ihrer Biomasse."
Quelle: Bundesamt für Naturschutz
Torfalternativen sind oftmals ungewöhnlich
Die Zutaten für Bio-Erden werden nicht immer regional bezogen. So wirbt Aries Umweltprodukte mit einer eher exotisch anmutenden Alternative zu Erde in Form eines reinen Kokosblocks. Aus Reststoffen der Kokosnussverarbeitung wird dieser, unterstützt vom Gepa Fair-Handelshaus, in Sri Lanka hergestellt. Die Kokosblöcke sind erstaunlich ergiebig − einfach mit Wasser angerührt, ergeben sie viele Liter Öko-Pflanzenerde.
Die Beimischung von Schafwolle in Bio-Erden ist ebenfalls eine interessante Alternative. Damit kommen die Inhaltsstoffe zwar nicht von weit her, aber sind dennoch relativ ungewöhnlich. Für versierte Bio-Gärtnerinnen und -Gärtner allerdings sind sie ein durchaus gängiges Mittel im Hausgarten. Schafwolle ist ein wichtiger nachwachsender Rohstoff, die ähnlich wie Hornspäne als Dünger wirkt. Ein weiterer Vorteil ist die Feuchtigkeitsspeicherung der Wollfasern. Die Wolle – vor allem die verschmutzte Wolle – findet kaum Verwendung in der Schäferei. Schafwollpellets gibt es beispielsweise von FloraPell auch online zu kaufen.
Fertige Komposterden in Bio-Qualität kaufen?
Wenn die Bio-Gärtnerinnen und -Gärtner zusätzlich zur eigenen Herstellung Kompost benötigen, gilt es einiges zu beachten. Teilweise werden lose Komposterden vom TÜV geprüft, teilweise aber auch im Rahmen der Bio-Zertifizierung. Laut EU-Öko-Verordnung darf für bio-zertifizierte Komposte nur Grünschnitt und Bioabfall-Kompost eingesetzt werden, die bestimmte Schwermetall-Grenzwerte nicht überschreiten.
Ein Prüfzeugnis gibt Auskunft über die Qualität und enthaltenen Nährstoffe des Komposts. Auch abgepackten Kompost kann man kaufen. Hierzu hat der WDR in einer Spezialsendung zu Kompost fünf Bio-Komposte getestet. In drei der fünf getesteten Komposte war der Gehalt von Schwermetallen wie Blei, Arsen und Cadmium erhöht, die festgelegten Grenzwerte wurden jedoch nicht überschritten.
Die Qualitätsfrage bei Bio-Kompost beginnt also bereits mit der Auswahl der "Zutaten". In den Schredder sollte nur Baumschnitt und pflanzliches Abfallgut gelangen – kein Streu aus Tierhaltung, gekochte Nahrung oder tierischen Produkte. In fast allen Landkreisen und Städten finden sich Grünabnahmestellen, von denen die gesammelten Grünabfälle kompostiert werden. Ob der Kompost Bio-Qualität hat, muss dann vor Ort erfragt werden. Ein Vorteil ist, dass die Kompostieranlagen die gewünschten losen Mengen zu relativ günstigen Preisen anbieten. Wer ganz sicher gehen will, sollte im Garten selbst Kompost anlegen. Allerdings erfordert das Kompostieren viel Fachwissen und Erfahrung.
Auch im professionellen Bio-Landbau gibt es mittlerweile viele Betriebe, die keine Tiere mehr halten. Diese sind oftmals auf externen Kompost angewiesen, um ihre Böden zu verbessern und zu düngen. Wird Kompost im Öko-Betrieb eingesetzt, gelten immer auch die Vorgaben der EU-Öko-Verordnung. Öko-Betriebe, die Mitglied in einem Öko-Anbauverband sind, müssen zudem die Verbandsrichtlinien einhalten. Für den Öko-Landbau sind Grünschnitt- und Bioabfall-Kompost von Bedeutung. Sie werden auch als Grüngut oder Biogut-Kompost bezeichnet und oft in verschiedenen Rottegraden angeboten.