Neben den übergreifenden Labels haben viele Handelsketten mittlerweile eigene Bananen-Marken mit zugehörigem Etikett. Das sind unter anderem: Fairglobe bei Lidl, One World bei Aldi Süd und GutBio bei Aldi Nord oder BioBio bei Netto.
Wie bei Fairtrade und Rainforest Alliance stehen auch diese Labels für einen bestimmten Mehrwert hinsichtlich sozialer und ökologischer Kriterien in Kombination mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit in der Produktion.
- Fairglobe ist eine Kooperation von Fairtrade Deutschland (Transfair) und Lidl. Die-Bananen werden nach den Vorgaben der Organisation produziert. Neben konventionellen Produkten gibt es auch Fairglobe-Bio-Bananen.
- One World ist die Eigenmarke von Aldi Süd und richtet sich ebenfalls nach den Richtlinien des Fairtrade-Labels.
- GutBio-Produkte sind nach EU-Bio-Richtlinien angebaut, wobei die Kriterien Arbeitsbedingungen und umweltverträgliche Anbaumethoden über das gesetzlich Vorgeschriebene hinaus gehen.
- Das Label BioBio bei Netto weist Produkte aus, die nach den Kriterien des deutschen Bio-Siegels oder zumindest nach den Vorgaben des EU-Bio-Siegel erzeugt werden. Ansprüche darüber hinaus sind mit dem Label nicht verbunden.
Im konventionellen Handel mit parallelem Angebot von Bio- und Nicht-Bio-Bananen kann das bei der Kundschaft zur Verunsicherung führen. Die Kundinnen und Kunden finden sich in einem wahren Dschungel an Siegeln wieder. Über QR-Codes können beim Einkauf weiterführende Information zur Verfügung stehen, aber wie viele Menschen nehmen sich beim Einkaufen Zeit für eine längere Lektüre?
Welche Zukunft hat die Bio-Banane?
Bio-Bananen sind seit Jahrzehnten fest im Lebensmitteleinzelhandel platziert. Und der Markt wächst weiter. Allerdings nicht mit dem Tempo wie bei anderen Früchten. Von 2015 bis 2019 lag die jährliche Zunahme bei gut drei Prozent, 2020 bei sieben Prozent. Im gleichen Zeitraum 2015-2019 lag das Wachstum im konventionellen Markt ebenfalls bei sieben Prozent. Das Plus im Bio-Markt ist also nicht unbedingt ein Wechsel der Nachfrage von konventionell zu Bio, sondern kommt zu den bisher bestehenden Mengen hinzu.
Und wie sind die weiteren Aussichten? "Klar positiv", sagt Alexander Gewiss, Vertriebsmitarbeiter bei Port International. Bei der Bio-Banane gäbe es kontinuierlichen Fortschritt. Nicht nur der Bio-Anbau spiele hier eine Rolle, sondern bei den meisten Labeln stecke auch viel soziales Engagement dahinter. Ganz neu auf dem Markt ist jetzt die klimaneutrale Banane, bei der der CO2-Fußabdruck von der Produktion bis zur Ladentheke durch Forst- und Wasserprojekte wieder ausgeglichen wird.
BioTropic startet mit Mehrweg
Großhändler BioTropic hat 2020 das Projekt "Mehrwegverpackung für Bananen" gestartet und setzt auf extra für Bananen entwickelte Mehrwegsteigen des europaweit operierenden Mehrweg-Poolbetreibers Euro-Pool-System (EPS). QR-Codes auf den Bananen führen zu einem Erklärvideo. Dort werden Details zur Bio-Bananenreifung und die Hintergründe zum Wechsel auf die Mehrweg-Klappsteige erklärt.