Ähnlich wie bei anderen konventionellen Frische-Warengruppen sind die Preise für einige Molkereiprodukte im Jahresverlauf 2021 gestiegen. Insgesamt verteuerten sich Milch und Milchprodukte aus konventioneller Erzeugung um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr. Bei Bio-Milch und Bio-Milchprodukten stiegen die Verbraucherpreise 2021 lediglich um knapp ein halbes Prozent. Die Preise im Laden haben das ganze Jahr hindurch nicht den Anstieg der Erzeugerpreise widergespiegelt. Bio-Milch ging bei den Verhandlungsrunden zwischen Molkereien und konventionellem Lebensmitteleinzelhandel (LEH) leer aus, wodurch die Bio-Milch im Laden preislich unverändert blieb. Dabei sind die deutschen Bio-Milchanlieferungen im Jahr 2021 nur noch um knapp drei Prozent gestiegen, während die Nachfrage nach Bio-Trinkmilch noch einmal um zehn Prozent zum Vorjahr zulegte. Bei Butter ist die Kontraktlaufzeit wesentlich kürzer als bei Milch, wodurch es öfters zu Preisanpassungen im Laden kommen kann. Während sich Deutsche Markenbutter 2021 um sechs Prozent gegenüber dem Vorjahr verteuerte, blieb der Preis für Bio-Butter im Preiseinstiegssegment stabil. Zum Jahresende lag der Preis für das 250-Gramm-Päckchen Deutsche Markenbutter 31 Cent über dem Vorjahresniveau. Der Preisabstand zwischen Bio-Butter und Deutscher Markenbutter im Basissortiment des LEH reduzierte sich Ende 2021 auf 64 Cent je 250-Gramm-Päckchen.
Verbot des Kükentötens ließ Eierpreise steigen
Das Verbot des Tötens männlicher Küken direkt nach dem Schlupf ist im Januar 2022 in Deutschland in Kraft getreten. Allerdings wurde bereits 2021 die Produktion sukzessive angepasst. Die Verbraucherpreise für Eier sind aufgrund dieser Anpassungen um elf Prozent über das Vorjahresniveau gestiegen. Hinzu kamen im zweiten Halbjahr höhere Futterpreise. Auch Eier aus ökologischer Erzeugung kosteten im Laden 2021 rund vier Prozent mehr als 2020.
Bio-Gemüse etwas preiswerter
Extreme Witterungsbedingungen, wie Starkregen, Frost im Frühjahr und Hitzewellen im Mittelmeerraum, beeinflussten im Jahr 2021 europaweit die Gemüseproduktion. Nicht nur die eigene Produktion, auch die Importe nach Deutschland entwickelten sich dadurch rückläufig. Insgesamt stiegen die Gemüsepreise 2021 um rund vier Prozent zum Vorjahr. Die privaten Haushalte in Deutschland haben 2021 abermals mehr frisches Bio-Gemüse gekauft als im Vorjahr. Zwar fiel der Zuwachs nicht mehr so hoch wie 2020 aus, dennoch konnte Bio-Gemüse vom anhaltenden Bio-Trend profitieren. Die Verbraucherpreise für Bio-Gemüse entwickelten sich jedoch rückläufig, dies wurde vor allem durch die deutlich günstigeren Bio-Möhren verursacht. Diese stellen am Bio-Gemüsemarkt die mit Abstand größten Mengenanteile.