Die Zustiftung, zu der auch Lützows Kinder zustimmen mussten, ermöglichte es der Hofgemeinschaft, eine junge Familie aufzunehmen, welche die ökologische Bewirtschaftung des Hofs nach Lützows Rentenantritt fortführt. Die Familie hat die Sicherheit, dass sie ihre Lebensarbeitszeit auf dem Hof verbringen kann und der Hof nicht irgendwann von Lützows Erbinnen und Erben verkauft wird. Gleichzeitig ist Lützows Alterssitz gesichert, da seine Frau und er bereits in das Altenteil auf dem Hof gezogen sind. "Eine Hofübergabe muss aber nicht hart und abrupt vonstattengehen, sondern kann eben auch etwas Fließendes sein. Ich stehe den Nachfolgerinnen und Nachfolgern immer beratend zur Seite", berichtet Lützow.
Paula Stille hebt allerdings hervor, dass eine fließende Übergabe auch in der Gemeinnützigkeit nicht immer so gut klappt und die Stiftung deshalb bereits Hofschenkungen abgelehnt hat. Manche Hofbesitzenden hätten zu konkrete Wünsche für die Zukunft ihres Hofes, die nicht realisierbar seien, weil man schlicht niemanden finde, der oder die das als Nachfolgende erfüllen könne. "Das sind Probleme, die es so in der normalen Erbfolge auch gibt, wenn dann die sogenannten 'Alten' den Jungen vorschreiben wollen, wie der Hof zu führen ist", fügt Stille hinzu.
Auch auf dem Untermühlbachhof hat das Zusammenleben und -arbeiten erst beim vierten Anlauf geklappt. "Das lag wahrscheinlich dran, dass wir den einzelnen Familien nicht genug Privatsphäre zugebilligt haben. Ich war vielleicht auch noch nicht schwach genug und habe noch zu sehr Tempo in eine Richtung vorgegeben. Ich musste lernen, die Klappe zu halten und nicht nur ein bisschen loszulassen", gesteht Lützow sich ein. Wie eine Altenteillösung auf einem gemeinnützigen Hof gelingen kann, testet Aktion Kulturland gerade in der Zusammenarbeit mit einem eigens dafür gegründeten Verein, der einen alten Kuhstall auf dem Hof Stürsholz in ein Altenwohnprojekt für Menschen, die sich auf den Höfen Löstrup-Bremholm und Stürsholz engagiert haben, umbaut.